Andreas Hoessli

Regie, Drehbuch, Schnitt
Zürich, Schweiz

Biografie

Andreas Hoessli, geboren 1950 in Zürich, Schweiz, studierte Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in Zürich und Paris. Abschließend erhielt er ein Stipendium für ein Postgraduiertenstudium in Warschau und war Doktorand an der Universität Zürich. Nach seinem Studium begann er als Journalist zu arbeiten. Unter anderem war er Korrespondent für Mittel- und Osteuropa für diverse schweizerische und deutsche Zeitungen und Zeitschriften. 1985 begann er als Auslandsreporter auch für das Schweizer Fernsehen zu arbeiten.  

1987 realisierte er mit "Verwischte Spuren", über die Schweiz und den Algerienkrieg, seinen ersten TV-Dokumentarfilm. Doch erst ab 1993 begann Hoessli, als freier Filmautor regelmäßig Dokumentarfilme zu realisieren. "Devils don't dream" (CH 1995), über den guatemaltekischen Präsidenten und Reformer Jacobo Arbenz Guzmán, der 1958 durch einen vom CIA organisierten Putsch entmachtet wurde, lief beim Locarno Film Festival in der Semaine de la Critique. Im Forum der Berlinale 1996 gewann "Devils don't dream" den Preis der Ökumenischen Jury und den Friedensfilmpreis. Auch "Nachrichten aus dem Untergrund" (CH 1997), über drei Männer, die während des Zweiten Weltkriegs die freie Welt über die Vernichtung der Juden in Deutschland zu informieren versuchten, lief im Forum der Berlinale.

Mit "Epoca - The Making of History" (CH 2002), einer dokumentarischen Chronik des 20. Jahrhunderts, "Wall Street" (CH 2004), gedreht auf dem Floor der New York Stock Exchange, und "Swiss Sans Papiers" (CH 2006), über die Parallelwelt illegaler Arbeitsmigranten in der Schweiz, drehte Hoessli weitere Filme, die auf unterschiedlichen Festivals liefen. Für "Epoca" war er für den Schweizer Filmpreis nominiert.

Im Jahr 2016 begann er mit der Arbeit an dem Kino-Dokumentarfilm "Der nackte König - 18 Fragmente über Revolution" (CH/PL/DE), über die Revolution in Iran 1979 und den Polnischen August 1980. Der Film wurde beim Münchner DOK.fest 2019 uraufgeführt, wo er im Wettbewerb DOK.international den Hauptpreis 'Viktor' gewann. Der reguläre Start erfolgte im Februar 2021.

Neben seiner Arbeit als Journalist und Filmemacher leitet Hoessli im Auftrag von Stiftungen Workshops und Seminare zum Themenkomplex Gedächtnisformen im Dokumentarfilm. Er ist Mitglied der Schweizer Filmakademie.