Inhalt
Der Film handelt von Jan, einem 20-jährigen introvertierten jungen Mann, der im letzten Jahr seiner Ausbildung in einem mittelständischen Betrieb steht. Bei dem Versuch, es allen recht zu machen, wird er zwischen widersprüchlichen Anforderungen zerrieben, denn das Unternehmen soll restrukturiert werden.
Seine Mutter, eine engagierte Gewerkschafterin, arbeitet im selben Betrieb. Auch sie kann nicht verhindern, dass immer mehr Zeitarbeiter eingestellt werden und Jan keine Arbeitsplatzgarantie über seine Ausbildungszeit hinaus erhält. Wegen ihres Engagements im Betriebsrat gerät sie von Seiten der Betriebsleitung immer mehr unter Druck.
Jan versucht mit allen Mitteln, dem Personalchef Tobias zu gefallen. Tobias stellt Jans Übernahme in Frage, weil die Ergebnisse seiner Abteilung nicht gut genug sind. Unter dem Vorwand, Jans Abteilungsleiterin Susanne helfen zu wollen, bittet Tobias ihn, Susanne im Auge zu behalten und ihm zu berichten. Jan tut Tobias diesen Gefallen, ohne sich über die Folgen im Klaren zu sein. Als die junge Zeitarbeiterin Jenny neu in die Firma kommt, entspannt sich zwischen Jan und ihr eine zarte Romanze, die aber durch ihre Unsicherheit am Arbeitsplatz geprägt wird.
Diese unterschiedlichen Pole setzen Jan unter starken Druck, für den er in rasenden Autofahrten und im Konsum ein Ventil sucht. Als seine Mutter unter Vorwänden entlassen werden soll, wird Jan langsam die Tragweite seines Handelns bewusst. "Die Ausbildung" schildert den Weg eines Berufsanfängers in das Erwachsenenleben. Der unpolitische Jan geht den Weg der Anpassung, des Konsums, nicht des Widerstands.
Ein Coming-of-Age Film der besonderen Art, der die Ökonomisierung zwischenmenschlicher Beziehungen in den Mittelpunkt stellt und mit Jan einen Protagonisten entwickelt, der aktuelle gesellschaftliche Trends verkörpert.
Quelle: 61. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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