Inhalt
Der Dokumentarfilm porträtiert vier Callcenter-Mitarbeiter türkischer Herkunft, die sich am Telefon jedoch mit "deutschen" Namen wie Ralf Becker oder Ilona Manzke melden. "Wir sitzen im Süden" lautet die Antwort auf gelegentliche Fragen der Kunden nach dem Standort der Firma. Die Callcenter-"Agents", die perfekt deutsch sprechen, sitzen tatsächlich im Süden – nämlich in klimatisierten Großraumbüros mitten in Istanbul. Deutsche Konzerne von Lufthansa bis Neckermann finden hier für wenig Lohn qualifizierte Arbeitskräfte. Was Bülent (30), Murat (39), Fatoş (43) und Çiğdem (33) miteinander verbindet, ist ihre Kindheit und Jugend in Deutschland. Nicht alle von ihnen leben freiwillig in Istanbul. Bülent etwa wurde vor fünf Jahren abgeschoben, Fatoş und Murat wurden gegen ihren Willen von den Eltern in die Türkei geschickt. Bis zu 20 Jahre ist dies mittlerweile her, dennoch sind sie im Herkunftsland ihrer Eltern nie wirklich heimisch geworden. In der vertrauten Fremde haben sie sich eine Art "Ersatz-Deutschland" geschaffen. Ob sie je nach Deutschland zurückkehren können, ist ungewiss.
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