Inhalt
Zwei Frauen im Schichtbetrieb auf einem Milchhof in Brandenburg. Auf der Arbeit und im Dorf kennt man Tava und Maryna nur als „die zwei Polinnen“. Gegenseitig ignorieren sie sich. Eines Tages ist der Betriebsleiter verreist und eine der beiden, Tava, nicht mehr auffindbar. In der Nacht kommt es im Wohncontainer von Maryna zu einer verstörenden Begegnung: Maryna erwacht und bemerkt, dass Tava neben ihr liegt, seltsam an sie geklammert. In der nächsten Schicht verschweigt Maryna das Wiederauftauchen ihrer Landsfrau, deren Spur sich wenig später auf einem Trinkgelage im Umland verliert.
Dem Film haftet etwas Spukhaftes an. Die Stimme von Maryna führt uns durch die Geschichte, lässt uns teilhaben an dem, was sie weiß, beziehungsweise, was sie sich zusammenreimt. Denn ist nicht eigentlich jede Geschichte nur der Versuch des Zusammenreimens unzusammenhängender Fragmente der Wirklichkeit? Tun wir nicht bloß so, als wüssten wir, was wir sagen, wenn wir von dem/der/den Anderen reden? Es ist diese Leerstelle, um die der Regisseur Sebastian Lang mit somnambuler Klarheit einen erzählerischen Kreis gezogen hat.
Quelle: 67. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.