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Ab 1898 boten Nürnberger Blechspielzeugfabrikanten Lichtbild-Projektoren zum Verkauf, die zugleich Laterna Magica und Kinematograph waren. Allen voran die Gebrüder Bing AG, kurz danach Ernst Plank KG, bald auch Georges Carette & Co., Jean Falk und weitere. Die ersten Filme für solche Projektoren waren kurze Animationsfilme, hergestellt mit lithographischen Druckverfahren, einfarbig oder vielfarbig, 35mm Nitrozellulose-Filmstreifen mit Edison Perforationen.
Diese "Litho-Films" wurden üblicherweise in zwei Längen angeboten: kurze mit 30 Frames, ca. 55cm, und lange mit 60 Frames, ca. 110cm, als Loops zusammengeklebt, also Endlosschleifen. Bei Kauf eines Kinematographen waren Filme beigegeben, Extra-Films wurden in den Warenkatalogen der Hersteller angeboten, in Serien gruppiert, häufig mit Auflistung der Sujets bzw. Titel. Die Filme selbst weisen keine Titel auf, überwiegend auch keine Herstellerkennung. Die Ausweitung des Filmangebots erfolgte bis in die 1910er Jahre, Seriendruck und Vermarktung fast drei Jahrzehnte lang, bis ca. 1930.
Zu den Abbildungen in der Fotogalerie:
2015 erfolgte die Digitalisierung von 20 Litho-Films, Raritäten aus der Sammlung des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum. Für jeden Film wurde eine Titeltafel neu erstellt, mit Angabe eines Archivtitels (sh. jeweilige Bildunterschrift) und Verweis auf möglicherweise korrespondierende Katalogeinträge der Nürnberger Hersteller. Diese Zuweisungen sind vorläufige Rechercheresultate. So war nur eine Auswahl an Katalogen als Referenz verfügbar, nicht alle enthalten eine Einzelauflistung der Filmsujets, und populäre Sujets tauchen gehäuft in den Katalogen verschiedener Hersteller auf.
Quelle: DFF
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