Männerherzen

Deutschland 2008/2009 Spielfilm

Inhalt

Fünf Männer, die zum Teil kaum unterschiedlicher sein könnten – und doch allesamt mit Problemen rund um das Thema "moderne Männlichkeit" zu kämpfen haben. Da gibt es den sympathischen Chaoten Philipp, der zwar keine berufliche Perspektive hat, dafür aber erfährt, dass seine Gelegenheitsfreundin ein Kind von ihm erwartet. Ganz anders sein Freund Niklas: bei dem Werber läuft beruflich und privat alles nach Plan; trotzdem wird er von der Panik beherrscht, sich nicht festlegen zu wollen. "Festlegen" ist für den Musikproduzenten Jerome sowieso kein Thema. Dafür raubt ihm der Schlagerstar Bruce den letzten Nerv. Unterdessen versucht der U-Bahn-Führer Roland verzweifelt, seine Ex-Frau zurück zu gewinnen, während der einsame Günther an seiner Einsamkeit zu verzweifeln droht und schon kleinste Signale des anderen Geschlechts als Hoffnungsschimmer interpretiert.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Wann ist ein Mann ein Mann? Wenn er im Fitness-Studio die Hanteln stemmt? Wenn er auf dem Kinderspielplatz ganz im Sinn naturgemäß weiblicher Erzieherinnen jeden Streit der Kleinen im Keim erstickt? Wenn er auf dem Fußballplatz richtig Ehrgeiz entwickelt – und seinen Jüngsten nötigenfalls auch zum Foulspiel ermuntert, nur um die eigenen Bambini-Kicker zum Erfolg zu verhelfen? Wenn er, an jedem Finger zwei Schöne der Nacht, wie auf Droge Dauer-Party macht? Oder wenn er brav daheim den treusorgenden Gatten in spe gibt, mit nichts anderem beschäftigt als dem Nestbau für die sicherlich rasch wachsende Familie?

Jerome ist besagter Hantel-Stemmer und im Hauptberuf ein gerade auch bei jungen, attraktiven Damen gefragter Berliner Musikproduzent: das Leben eine einzige Party. Weshalb er im After-Work-Sauna-Qualm ein gefragter Ratschlaggeber für den notorischen Loser Günther ist: Der Schwiegersohn-Typ wäre so gerne Herzensbrecher, doch bei ihm scheint Hopfen und Malz verloren. Auch Roland hängt seit einiger Zeit an den Kraft-Maschinen nur noch ab: Dem Berliner U-Bahn-Fahrer ist Gattin Susanne davongelaufen, was ihn schier verzweifeln lässt – und aggressiv macht. Der sympathische Chaot Philip hat schon viel versucht im Leben – und viel vermasselt. Aber jetzt, wo seine Freundin Nina schwanger ist, soll, nein: muss alles anders werden. Und am besten so gut klappen wie bei seinem Freund Niklas, einem so smarten wie erfolgreichen Werbeagentur-Manager, der das Leben, die Liebe und die Familienplanung mit seinem „Mäuschen“ Laura gründlich durchgeplant – und fest im Griff hat. Bis eine alte Zufallsbekanntschaft sein Leben aus dem Gleichgewicht bringt – wie der anlehnungsbedürftige Schnulzensänger Bruce (Deutscher Filmpreis 2010: „Lola“ für Justus von Dohnanyi in der Kategorie „Beste männliche Nebenrolle“) das beschauliche Dasein des Frauenhelden Jerome...

Sechs Männer, sechs Probleme – und mindestens sechs Antworten liefert „Männerherzen“, nach „100 Pro“ der zweite Film des eher als Schauspieler („Der Fischer und seine Frau“, „Mogadischu“) denn als Drehbuchautor und Regisseur bekannten Simon Verhoeven. Der 36-Jährige spielt in dieser temporeichen und wortwitzig-pointierten, aber durchaus auch romantischen Thirtysomething-Komödie erstaunlich souverän auf der Klaviatur des Mediums und kann sich dabei auf ein tolles Ensemble verlassen, Neben- und Episodenrollen (Bastian Pastewka etwa als Nudelmann und ungebetener Ratgeber) ausdrücklich eingeschlossen. Dazu liefert Kameramann Jo Heim stimmungsvolle Location-Bilder aus Prenzlberg, vom Alex und den Strandbars am Osthafen, die Lust auf Berlin machen.

Klischeefrei geht es im deutschen Unterhaltungskino niemals zu, aber Verhoevens charmant-skurrile Typenschau ist gleichermaßen liebenswert wie herzerfrischend komisch, sodass man (und übrigens auch frau) in den furios miteinander verwobenen Short Cuts mit den Männern lacht - und nicht über sie. Und weil auch Simon Verhoeven nur ein Mann ist, kommt auch das halbe Dutzend Frauen nicht ungeschoren davon. Obwohl das weibliche Geschlecht, selbst gegenüber Womanizer Jerome, am guten Schluss nach knapp zwei Stunden das bessere Ende für sich hat. Was freilich nur der mitbekommt, der bei der ersten Abspann-Sequenz nicht gleich das Weite (oder das Klo auf-) sucht...

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Regie-Assistenz

Continuity

Drehbuch

Kamera

Material-Assistenz

Steadicam

Optische Spezialeffekte

Standfotos

Titelgrafik

Beleuchter

Kamera-Bühne

Production Design

Set Design

Ausstattung

Außenrequisite

Innenrequisite

Garderobe

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Ton-Design

Ton-Assistenz

Mischung

Stunts

Musikalische Leitung

Produktionsleitung

Produktions-Koordination

Dreharbeiten

    • 01.08.2008 - 30.09.2008: Berlin
Länge:
2929 m, 107 min
Format:
35mm, 1:2,35
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.09.2009, 119760, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 08.10.2009

Titel

  • Weiterer Titel Men in the City
  • Originaltitel (DE) Männerherzen

Fassungen

Original

Länge:
2929 m, 107 min
Format:
35mm, 1:2,35
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.09.2009, 119760, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Kinostart (DE): 08.10.2009

Auszeichnungen

Deutscher Filmpreis 2010
  • Lola, Bester Nebendarsteller
Bayrischer Filmpreis 2010
  • Bestes Drehbuch
Jupiter Award 2010
  • Jupiter, Bester Film
FBW 2009
  • Prädikat: besonders wertvoll