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Teheran im April 2006: Vor mehr als eintausend jubelnden Frauen findet das erste offizielle Freundschaftsspiel zwischen der Frauennationalmannschaft des Iran und einer Berliner Mädchenbezirksmannschaft statt. Über dem Stadion schwebt eine geballte Ladung Frauenpower. Draußen vor den Toren ein paar Männer, die versuchen, einen Blick durch den Zaun zu erhaschen. Für sie ist der Eintritt heute verboten. Vor diesem Ereignis liegt ein Jahr harter Arbeit für die jungen Frauen der beiden Mannschaften, die nichts weiter wollen als zusammen Fußball spielen. Ein Kampf gegen Testosteron, Willkür und Unterdrückung.
Auf diesem Weg begleiten wir Marlene, Linksverteidigerin des Kreuzberger Vereins BSV ALDersimpor, und die iranische Spielerin Niloofar. Sie macht, was sie will, sagt sie, träumt von Beckham und plant mit Marlene das große Event. Auch in Deutschland bereitet man sich schon vor. Lernt den iranischen Sittenkodex. Man will nicht nur gegeneinander spielen, sondern sich vor allem kennenlernen, spüren, wie es sich anfühlt, mit Kopftuch zu spielen, sagt Susu, die selbst muslimischen Glaubens ist – wie viele aus der Truppe. Acht Flugstunden entfernt kicken Narmila und ihre Mutter auf der Straße. Wallende Gewänder, Kopftücher im Wind. Unpraktisch ist es, aber es geht. Doch auch wenn das Spiel wiederholt verschoben wird und man nicht wie geplant im größten Fußballstadion Asiens, sondern auf vertrocknetem Rasen spielt, auch wenn Niloofar aus Gründen, die keiner versteht, nicht am Spiel teilnehmen darf, lassen sich die Mädchen nicht kleinkriegen. Am Ende wird auf den Tribünen gesungen und getanzt. Diese 90 Minuten sind mehr als ein Fußballspiel. Hier entlädt sich der Wunsch nach Selbstbestimmung und Gerechtigkeit, und es wird klar: Veränderung ist möglich.
Quelle: 58. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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