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Eine Liebesgeschichte aus Deutschland: Opfer verliebt sich in ihren Stasi-Verhörer. So könnte die Schlagzeile der Boulevard-Zeitung lauten, die diese Geschichte beschreibt. Als Bettina 1985 wegen verbotener Westkontakte dem ehrgeizigen Stasi-Offizier vorgeführt wird, der sie verhören soll, ist es um sie geschehen. Auf der Stelle verliebt sie sich in ihr Gegenüber, ein Gefühl, das sich in den acht Monaten der Befragung immer wieder steigert. Doch Jan ist ein eiserner Bürokrat. Niemals sprechen die beiden über ihre Gefühle. Schließlich stehen sie auf verschiedenen Seiten. "12" schreibt Bettina auf ihren Block. Das ist die Anzahl der Buchstaben im Satz "Ich liebe Dich." Nach dem Ende der Vernehmung wird Bettina zu drei Jahren Haft verurteilt.
Dieser Film, beruhend auf einer wahren Geschichte, ist ein großartiges Schauspielerstück, das auf zwei Ebenen funktioniert. Geredet wird über Westkontakte und das korrekte Verhalten als DDR-Bürger. Aber der Subtext der stillen Liebesgeschichte ist immer präsent. Großartig daher die beiden Hauptdarsteller Claudia Michelsen und Devid Striesow im verdeckten Psychoduell, das den Filmerfolg "Das Leben der anderen" um eine neue Variante der Bewältigung der Stasi-Vergangenheit der DDR erweitert. Devid Striesow erhält übrigens in diesem Jahr unseren im vierten Jahr schon renommierten "Preis für Schauspielkunst". Und zeigt einmal mehr, wie sehr er ihn verdient hat, weswegen wir diesen Film auch bei der Gala zu Ehren des Preisträgers zeigen. Die Geschichte der beiden Liebenden endet übrigens nicht mit dem Ende der DDR. Bettina spürt die große Liebe ihres Lebens noch einmal auf. Was wird siegen: die Liebe oder die Kränkung und die Rache? Irgendwie ist das doch auch die ganze Geschichte der Wiedervereinigung. Wenn Sie die verstanden haben, dann wissen Sie auch, wie der Film ausgeht.
Quelle: Festival des deutschen Films
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