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Am 27. Januar 2010 besuchte ich Christa Wolf in Pankow. Ich erzählte ihr von einem Film, den ich gerne machen wollte, "Fluch der Medea" sollte der Film heißen, basierend auf ihrem Roman "Medea. Stimmen". "Medea. Stimmen" ist für mich ein zentrales Buch, da es sich auf besonders kraftvolle und emotionale Art mit den mir wichtigen Sujets auseinandersetzt. Medeas Erfahrungen ähneln denen einer Immigrantin in Deutschland, deren Kultur skeptisch und desinteressiert betrachtet wird und die vom Gastgeberland ermutigt wird, sich zu integrieren und sich an die eigentliche Kultur anzupassen. Genauso wie Medeas Kolcher durch die Korinther aufgefordert werden, sich der Überlegenheit ihrer Kultur zu beugen. Ich wollte diesen Text in einen Film übersetzen, wobei die speziellen Umstände der Entstehung des Buches für mich eine wichtige Rolle spielten. Also war die Person der Christa Wolf, die Autorin dieses Buches, sehr wesentlich für den Film. Während wir beim Tee die Situation der kolchischen Einwanderer in Korinth und die besondere Beziehung der ehemaligen DDR-Gesellschaft zu der der Bundesrepublik kurz nach der Wende diskutierten, erschienen "Medea" und die anderen Stimmen der Geschichte, um unser Gespräch zu ergänzen. (Branwen Okpako)
Quelle: 64. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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