Inhalt
Nadja lebt seit vielen Jahren als Haushälterin bei einem wohlhabenden Paar der griechischen Oberschicht und deren Tochter. Sie darf sich als Teil der Familie fühlen. Als man bei ihr eine schwere Krankheit diagnostiziert und der Hausherr im Zuge der Wirtschaftskrise in finanzielle Schwierigkeiten gerät, wird Nadja entlassen. Beide Erschütterungen lässt sie sich nicht anmerken.
Ein lichter Film. Die Misere ist den Bildern nicht anzusehen. Es ist Sommer, die Luft flirrt, das Meer glitzert. Von der hoch über der Ägäis gelegenen Villa aus ist der Blick atemberaubend. Erst allmählich werden die Verhältnisse klar: Oben und unten, zu Hause und fremd, mit oder ohne Krankenversicherung scheiden sich voneinander. Doch die Klassenfrage ist für Nadja keine. Sie streitet nicht für ihr Recht. Stattdessen hält sie an ihren Gefühlen fest, besteht nicht auf dem Arbeitsverhältnis, sondern auf der emotionalen Bindung. Der realen Welt zugewandt und stilisiert zugleich, mit eleganten CinemaScope-Bildern und Rauminszenierungen erzählt der Film die Geschichte um seine leise Heldin in Zeiten sozialer Kälte im Stil eines zarten Melodrams. Keine Großaufnahmen, keine großen Gefühlsausbrüche – aber großes Kino.
Quelle: 64. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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