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Sie tragen inzwischen feine Maßanzüge, logieren in Premium-Suiten deutscher Luxushotels und werden von westlichen Regierungen hofiert. Doch in einem anderen Leben waren sie einmal Schlächter und Kriegsverbrecher. Vor ein paar Wochen ist der Expräsident von Liberia Charles Taylor von Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen seiner Verantwortung für brutale Kriegsverbrechen verurteilt worden. Tausende Opfer mit abgehackten Händen oder Beinen bejubelten in einer Schule das Urteil. Was diesen Menschen an unermesslichem Leid geschehen ist, ist kaum vorstellbar. Sie mussten Folterungen, Vergewaltigungen und die Schlachtung von Angehörigen erleben.
Diese Vorgänge in einen Kinofilm zu übertragen, das ist schon mehrfach gescheitert. Vielleicht geht es so. In diesem Film wird alles auf ein Kammerspiel in einem Hotelzimmer reduziert. Eine junge Frau nimmt zwei Politiker als Geisel, die als Gäste des Berliner Senats nichts Böses ahnen. Sie will sie dazu bringen, vor dem Hotelmanager, den sie ebenfalls zwingt zu bleiben, sich zu ihren Verbrechen mit Machete und Maschinengewehr zu bekennen. Der feine Minister für wirtschaftliche Entwicklung im Kongo ist in Wahrheit als brutaler Commander Robert Makeni bekannt geworden. Zunächst leugnen die beiden ehemaligen Milizionäre. Doch was wird geschehen, wenn der Sohn des Kriegsverbrechers auftaucht, der sich eine Weile die Zeit mit Videospielen in der Hotelhalle vertrieben hat?
Eine Parabel über alle Bürgerkriege dieser Welt, auch wenn ein konkretes Massaker in Kivu/Kongo 2002 verhandelt wird, von dem die Weltöffentlichkeit kaum Notiz genommen hat. Schuld, Sühne, Rache oder Vergebung bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit?
Quelle: Festival des deutschen Films 2012
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