Die Internationalen Filmfestspiele Cannes (6. - 17. Juli 2021) haben in einer Pressekonferenz die Filme ihrer Sélection officielle bekannt gegeben.
Insgesamt 64 Titel wurden in die Auswahl aufgenommen. Auch die Semaine de la Critique sowie Quinzaine des Réalisateurs haben ihr Programm veröffentlicht. Von deutscher Seite haben es zahlreiche Koproduktionen ins Line-Up geschafft. Der diesjährige Eröffnungsfilm "Annette" von Leos Carax ist eine Koproduktion zwischen drei Ländern und entstand u.a. auch mit deutscher Beteiligung von Fabian Gasmia (DETAiLFILM), der als Produzent an dem Musical mit Adam Driver und Marion Cotillard in den Hauptrollen mitwirkte.
Allein im Wettbewerb des renommierten Festivals an der Croisette laufen zehn Produktionen mit deutscher Beteiligung: So zum Beispiel "Lingui – Feste Bande" von Mahamat-Saleh Haroun, eine Koproduktion zwischen Frankreich, Belgien und Deutschland. Aus Deutschland ist Made in Germany Filmproduktion an dem Drama um eine alleinerziehende Mutter im Tschad beteiligt, den Weltvertrieb übernimmt Films Boutique. Auch das neuste Werk der ungarischen Regisseurin Ildikó Enyedi "Die Geschichte meiner Frau" (HU/DE/FR/IT) geht ins Rennen um die goldene Palme. Der Film wurde von Komplizen Film mitproduziert.
In der Sektion Un Certain Regard wird u.a. die paritätische österreichisch-deutsche Produktion "Große Freiheit" von Sebastian Meise als Weltpremiere zu sehen sein. Der Film mit Franz Rogowski in der Hauptrolle handelt von der Lebensgeschichte Hans Hoffmanns, der aufgrund des Paragrafen 175 im Nachkriegsdeutschland für seine Homosexualität verfolgt und immer wieder eingesperrt wurde. Von deutscher Seite beteiligt ist Rohfilm Productions.
"Evolution" von Kornél Mundruczó, eine zu gleichen Teilen deutsch-ungarische Koproduktion, wird in der neu geschaffenen Sektion Cannes Premières für Werke etablierter Filmemacher*innen präsentiert. Den Weltvertrieb übernimmt The Match Factory. Für das seit 2005 von der Cinéfondation organisierte Programm L’Atelier, das die Produktion neuer Langfilme fördert, wurde das deutsche Projekt "Kein Wort" von Hanna Slak ausgewählt. Die Regisseur*innen der jeweiligen Filme werden nach Cannes eingeladen, um Kontakte mit Branchenvertreter*innen zu knüpfen und ihren Film zu promoten. Ausgewählt werden jährlich ca. 15 Projekte aus der ganzen Welt.
In der parallelen Sektion Quinzaine des Réalisateurs darf sich das Publikum auf den französisch-deutschen Coming of Age-Film "Les Magnetiques" von Vincent Cardona und "Clara Sola" (SW/BE/CR/DE) von Nathalie Álvarez Mesen freuen. Die Semaine de la Critique zeigt "Amparo" von Simon Mesa Soto, eine Koproduktion zwischen Kolumbien, Schweden, Deutschland und Qatar sowie "The Gravedigger's Wife" (FIN/DE/FR) von Khadar Ayderus Ahmed.
Das Tallinn Black Nights Film Festival ist in diesem Jahr mit einem aus fünf Filmen bestehenden Showcase zu Gast bei Goes to Cannes. Die Projekte werden am 10. Juli bei einer Präsentation im Palais des Festivals potenziellen Partner*innen, Vertrieben und Festival-Programmierer*innen vorgestellt. Mit dabei ist auch "Stille Post" von Florian Hoffmann: Erzählt wird die Geschichte eines Lehrers in Deutschland, der von den Kriegsgeschehnissen in seiner kurdischen Heimatstadt eingeholt wird.
German Films veranstaltet dieses Jahr in Kooperation mit dem Marché du Film Coaching Group Sessions für vier junge Nachwuchsproduzent*innen. Leopold Pape ("Mein Vietnam"), Tamara Erbe ("Baby Bitchka"), Lisa Marie Wischer ("Liebe, Pflicht & Hoffnung") und Linda Hartogs ("Schenk mir ein Lächeln") reisen nach Frankreich, um von renommierten Branchenexpert*innen im Rahmen eines maßgeschneiderten Programms hochwertige Beratung zur Projektentwicklung zu erhalten. Auf dem Plan stehen Zoom Calls mit Spezialist*innen, Gruppentreffen sowie die Vorbereitung einer Projekt-Roadmap. Die ausgewählten Teilnehmer*innen haben während des Marché du Film 2021 (6. - 15. Juli) zudem Zugang zu den Veranstaltungen des Producers Network Programms.
Auf dem Marché du Film wird es 2021 wieder eine gemeinsame Präsenz von German Films und Focus Germany, dem Zusammenschluss der acht größten deutschen Filmförderungen, geben. Der German Pavillon bietet in verkleinerter Form und unter strengen Hygieneauflagen deutschen Filmschaffenden vor Ort die Möglichkeit, Kontakte innerhalb der Branche zu knüpfen. Termine müssen vorab angemeldet werden, da die Kapazitäten des Pavillons stark begrenzt sind.
Eine Lister aller deutschen Filme und Koproduktionen in Cannes gibt es hier.
Quelle: www.german-films.de