Der Vergabeausschuss des FFF Bayern hat gestern zum ersten Mal in diesem Jahr getagt und entschieden, 30 Projekte mit einer Gesamtsumme von 6,89 Mio. Euro zu fördern. Davon entfallen 4,3 Mio. Euro auf elf Kinofilmproduktionen und knapp 2 Mio. Euro auf sechs Produktionen für das Fernsehen.
Darunter die neuen Projekte von Mike Marzuk, Florian Gallenberger, Marcus H. Rosenmüller und Markus Goller. Die Serie "Arthurs Gesetz" wird von Marco Kreuzpaintner für Turner inszeniert.
Zwei Produktionen erhalten je 800.000 Euro Fördermittel: "Fünf Freunde - Im Tal der Dinosaurier" (Sam Film), der fünfte Teil der Reihe, wird wieder von Mike Marzuk, der diesmal erstmals auch das Drehbuch verfasst hat, inszeniert. Die fünf Freunde begeben sich auf die Suche nach einem wertvollen Saurierskelett, um es vor der Zerstörung durch habgierige Verbrecher zu retten. Gedreht wird in Bayern und Sachsen.
Mit "Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft" (blue eyes fiction) legt Regisseur Tim Trageser die Fortsetzung des erfolgreichen Spuk-Films "Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft" vor. Gedreht wird wieder u.a. im Schloss Stein bei Nürnberg mit gleicher Besetzung wie im ersten Film. Dieses Mal wird die vor langer Zeit verstorbene und gefürchtete Direktorin Hilda Stechbarth wieder zum Leben erweckt - Felix und seine Freunde müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um die Schule zu retten.
Florian Gallenberger wird mit 500.000 Euro FFF Förderung nach einem Drehbuch von Gernot Gricksch den Roman "Grüner wird's nicht" von Jockel Tschiersch verfilmen (Majestic Filmproduktion). Das Roadmovie handelt von einem alten kauzigen Gärtner, der nach mehreren Schicksalsschlägen und kurz vor dem Besuch des Gerichtsvollziehers mit seiner Propellermaschine davonfliegt und eine Reise beginnt, die ihm das Herz öffnen wird. Die Hauptrolle übernimmt Elmar Wepper, gedreht wird u.a. in Bayern.
Ebenfalls als Literaturverfilmung wird "Der Trafikant" nach dem gleichnamigen Roman von Robert Seethaler entstehen (Glory Film, 350.000 Euro). Nikolaus Leytner wird den Stoff, der in den Jahren 1937 und 1938 spielt, inszenieren: Lehrling Franz arbeitet in einer Wiener Trafik und lernt alles über Tabak, Zeitungen und "Wichsheftln". Er sehnt sich nach Bildung und Liebe und lässt sich von einem besonderen Kunden beraten: Sigmund Freud. Das Drehbuch hat Klaus Richter verfasst. Die deutsch-österreichische Koproduktion wird u.a. am Staffelsee und in München gedreht. Die Rolle des Sigmund Freud übernimmt Bruno Ganz.
Marcus H. Rosenmüller wird mit 350.000 Euro FFF-Förderung einen Kinderfilm drehen: "Unheimlich perfekte Freunde" handelt von den zehnjährigen Jungen Frido und Emil, die perfekte und strebsame Doppelgänger erschaffen, damit sie den Übertritt auf das Gymnasium schaffen. Aber die Doppelgänger entwickeln ein Eigenleben, mit dem die beiden nicht gerechnet haben. Das Drehbuch stammt von Simone Höft und Nora Lämmermann. Die Produktion der Viafilm ist ein Projekt der Initiative 'Der besondere Kinderfilm'.
Mit "25 km/h" fahren die Brüder Christian und Georg, beide Mitte Vierzig, auf ihren Mofas vom Schwarzwald bis nach Rügen (Sunny Side Up, 250.000 Euro). Nachdem sie jahrelang nichts mehr miteinander zu tun hatten, begegnen sie einander auf der Beerdigung ihres Vaters wieder und machen sich spontan auf die Reise, die sie einander näherbringend wird. Das Drehbuch stammt von Oliver Ziegenbalg, Regisseur ist Markus Goller, die Hauptrollen übernehmen Lars Eidinger und Bjarne Mädel.
Produktion Fernsehfilm
Die horizontal und mit schwarzem Humor erzählte Miniserie (6x45 min) "Arthurs Gesetz" handelt von Arthur Ahnepol, der nach jahrelanger Langeweile seine unausstehliche Frau umbringen will, um mit dem Geld aus ihrer Risikolebensversicherung und mit seiner jungen Geliebten ein neues Leben anzufangen. Aber egal, was Arthur anstellt - es wird alles nur noch schlimmer, Murphys Law regiert sein Leben. Regie führt Marco Kreuzpaintner, Headautor und Showrunner ist Benjamin Gutsche. Arthurs Gesetz realisiert die Produktionsfirma good Friends Filmproduktion in Zusammenarbeit mit Turner Broadcasting und Beta Film. Gedreht wird komplett in Oberfranken. Der FFF fördert das Projekt mit 720.000 Euro.
Hans Steinbichler wird in "Mollath" (Zeitsprung Pictures, ZDF/ arte, 380.000 Euro) die Geschichte der siebenjährigen Zwangsunterbringung in psychiatrischen Einrichtungen und des Kampfes gegen die Justiz aus Gustl Mollaths Perspektive erzählen. Das Drehbuch stammt von Kit Hopkins.
Das Virtual Reality-Projekt "Die verrückte 360° WG" (Vriends, 50.000 Euro) kombiniert Casting-Formate, Reality TV und die Technik Virtual Reality. Gesucht werden Wohngemeinschaften in ganz Deutschland, die Zuschauern in immersiven VR Shows ihre Eigenheiten und Vorzüge präsentieren, bis am Ende die verrückteste WG gewinnt. Regie führt Arnold Pötsch, der sich in den Bereichen Virtual, Augmented und Mixed Reality sowie in der Games Industrie bereits einen Namen gemacht hat.
Produktion Nachwuchs
Mit insgesamt 200.000 Euro unterstützt der FFF Bayern die Produktion dreier Filme von jungen Filmemachern. Darunter zwei Abschlussfilme an der HFF München: Die 25minütige Tragikomödie "#wannadie" von Anja Badeck (Produktion: Karbe Film) handelt von Gruppenselbstmord. Im 30minütigen Drama "Pole Girl" von Korbinian Dufter (Neuesuper) nimmt eine 19jährige Risikopatientin mit kaputtem Hirn lieber bei einem Pole Dance Wettbewerb teil, als im Krankenhaus zu liegen. Mit 100.000 Euro unterstützt der FFF den Debütfilm "Die Geheimnisse des schönen Leo" von Benedikt Schwarzer (Lichtblick Film). Der Dokumentarfilm handelt vom Großvaters des Regisseurs, Leo Wagner, engster Vertrauter von Franz-Josef Strauß und IM der Stasi. Bis heute ist nicht geklärt, ob er der Bundestagsabgeordnete war, der 1972 das Misstrauensvotum der CDU/CSU gegen Willy Brandt scheitern ließ. Seinen Geheimnissen möchte der Enkel und Regisseur auf die Spur kommen.
Projektentwicklung
Fünf Entwicklungen fördert der FFF mit insgesamt 196.000 Euro. Darunter das Drama "Wir sind Gefangene" (Collina Filmproduktion) nach dem gleichnamigen Roman von und über Oskar Maria Graf, der im Strudel der Zeit nach dem 1. Weltkrieg seinen Platz als Schriftsteller in der Welt erobern will. Das Drehbuch stammt von Peter Probst, Regie wird Marcus H. Rosenmüller führen.
Drehbuch
Ein Drehbuch und ein Treatment werden mit FFF Förderung in Höhe von insgesamt 40.000 Euro unterstützt: "Midlife Cowboy" von Chris Geletneky (Neuesuper) handelt von einem Vierzigjährigen, der es schafft, aus einem langweiligen Reihenhausleben auszubrechen und meistgehasster Mann der Welt zu werden. Das Dokumentarfilmprojekt "Leonardo Notarbartolo" (Brockhaus/ Wolff) von Andreas Wolff porträtiert einen Meisterdieb, der nach zwei Gefängnisstrafen sein Leben wieder einmal neu sortieren muss - die Beute im Wert von 100 Mio. bleibt aber verschwunden.
Verleih und Vertrieb
Drei Filme starten mit Verleih- und Vertriebsförderung im Kino: "Die Häschenschule - Jagd nach dem goldenen Ei" (Universum Film), "Lommbock" (Wild Bunch Germany) und "Tiger Girl" (Constantin Film).
Übersicht aller geförderten Projekte und Quelle: www.fff-bayern.de