Ab heute, 25. Oktober, verlagert sich der Unterricht vieler Schulkassen aus ganz Deutschland wieder in den Kinosaal.
Bei den SchulKinoWochen des bundesweiten Netzwerks für Film- und Medienkompetenz VISION KINO geht es unter anderem um Freundschaft, Erwachsenwerden, Nachhaltigkeit und andere Kulturen.
Im besonderen Fokus steht in diesem Jahr das Thema Inklusion. So können Lehrkräfte neben dem mehrfach prämierten französischen Publikumserfolg "Ziemlich beste Freunde" oder dem Coming-of-Age-Drama "Tomboy" auch deutsche Produktionen wie "Renn, wenn du kannst" oder "Ein Tick anders" für den Unterricht im Kinosaal auswählen.
In vielen Bundesländern jährt sich das Angebot bereits zum zehnten Mal. Schülerinnen und Schüler von Klasse eins bis zu den Abschlussklassen der Sekundarstufe II lernen bei den SchulKinoWochen über die Filme auf der Leinwand und begleitendes Unterrichtsmaterial Hintergründe zu diesen und vielen anderen Themen kennen. Mit 3,5 Millionen Besuchern sind die SchulKinoWochen das größte Filmbildungsangebot in Deutschland. Zusätzlich zu dem umfangreichen Filmangebot bietet VISION KINO Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte an. Hier erhalten Lehrerinnen und Lehrer methodisch-didaktische Hilfestellungen für den Einsatz von Filmen im Unterricht.
Bis ins kommende Frühjahr läuft das Programm sukzessive in allen Bundesländern. Bei der Auswahl der Filme war für die Experten von VISION KINO und die regionalen Partner auch in diesem Jahr wieder maßgeblich, welche Filme besonders geeignet sind, im Unterricht aktuelle Themen altersgruppengerecht zu vermitteln. "Filme eignen sich wie kein anderes Medium dazu, Inhalte sehr emotional und damit nachhaltig zu transportieren", sagt Michael Jahn, der bei VISION KINO die SchulKinoWochen verantwortet. "Mit den SchulKinoWochen vermitteln wir Kindern und Jugendlichen Filme auch als Kulturgut."
Bewegte Bilder für mehr Bildung
Das Filmprogramm für die SchulKinoWochen umfasst aktuelle Spielfilme, Dokumentarfilme, Animationsfilme und Filmklassiker, darunter viele Produktionen namhafter Filmemacher wie Andreas Dresen, Michael Haneke, Werner Herzog oder Martin Scorsese. Lehrkräfte können zudem nach Fächern, Altersempfehlungen und den Themen ihres Lehrplans entscheiden, welche Filmangebote sie für ihre Klassen nutzen möchten. So werden Pädagogen mit Schülern aus der Mittelstufe mit "Herrn Wichmann aus der dritten Reihe" oder "The Ides of March" ebenso fündig wie Grundschullehrer mit Janoschs "Komm, wir finden einen Schatz" oder dem "Sams im Glück". Klassiker wie Chaplins "Der große Diktator" oder internationale Produktionen wie der mexikanische Film "Und dann der Regen" ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, sich mit historischen und aktuellen gesellschaftlichen Konflikten auseinanderzusetzen. Zu jedem Film erhalten die Lehrkräfte pädagogisches Begleitmaterial, mit dem sie den Kinobesuch im Unterricht vor- und nachbereiten können.
Der Erfolg bestätigt das Konzept: Seit Jahren steigen die Besucherzahlen bei den SchulKinoWochen deutlich an. Jahn: "Vergangenes Jahr besuchten fast 700.000 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte die Veranstaltungen. Für den Herbst 2012 rechnen wir mit rund 10 Prozent mehr Anmeldungen als im Vorjahr." Als besonderen Erfolg verbucht Jahn, dass VISION KINO mit den SchulKinoWochen auch die Schüler erreicht, die mit den klassischen Wegen der Wissensvermittlung nicht immer problemlos zurechtkommen: Im letzten Veranstaltungszyklus kamen knapp 20 Prozent der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen aus Förderklassen.
Filmbildung mit Erfolg
Seit 2006 hat VISION KINO das Programm der SchulKinoWochen deutlich ausgebaut und Partner in allen Bundesländern gewonnen. So beteiligten sich bereits im Veranstaltungszyklus 2008/2009 alle 16 Bundesländer an dem Projektangebot. Auch die Zahl der teilnehmenden Kinos ist gewachsen: Bei den SchulKinoWochen 2011/2012 waren fast 800 Kinos bundesweit mit dabei. Jahn ist überzeugt: "Audiovisuelle Medien wie der Film prägen in starkem Maße, wie wir kommunizieren, die Welt wahrnehmen und uns selbst definieren. Wie ein Film gemacht wird, wie er funktioniert, was er mit uns macht und wie wir die Bilder 'lesen' können, ist für die Medienkompetenz der Lehrkräfte und Schüler daher enorm wichtig."
VISION KINO, das bundesweite Netzwerk für Film- und Medienkompetenz, wird getragen von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der Stiftung Deutsche Kinemathek sowie der "Kino macht Schule" GbR, bestehend aus dem Verband der Filmverleiher e.V., dem HDF Kino e.V., der Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. und steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck.
Das vollständige Filmprogramm für alle Bundesländer gibt es auf www.visionkino.de/schulkinowochen
Die Termine der SchulKinoWochen 2012/2013:
In folgenden Ländern finden SchulKinoWochen im Herbst 2012 statt:
Berlin: 09. - 23. November 2012
Brandenburg: 25. Oktober - 07. November 2012
Hamburg: 12. - 16. November 2012
Mecklenburg-Vorpommern: 26. - 30. November 2012
Rheinland-Pfalz: 26. - 30. November 2012
Saarland: 19. - 23. November 2012
Sachsen: 26. November - 07. Dezember 2012
Sachsen-Anhalt: 19. - 23. November 2012
Schleswig-Holstein: 26. - 30. November 2012
Thüringen: 19. - 23. November 2012
In folgenden Ländern finden SchulKinoWochen im Frühjahr 2013 statt:
Baden-Württemberg: 04. - 08. März 2013
Bayern: 11. - 15. März 2013
Bremen: 04. - 08. März 2013
Hessen: 28. Februar - 13. März 2013
Niedersachsen: 18. Februar - 13. März 2013
Nordrhein-Westfalen: 17. Januar - 6. Februar 2013
Quelle: www.visionkino.de