Der vor allem durch seine Drehbücher für deutsche Fernsehserien wie "Derrick" und "Der Kommissar" bekannt gewordene Herbert Reinecker ist, wie seine Familie erst jetzt mitteilte, am 27. Januar 2007 im Alter von 92 Jahren gestorben.
Während seiner Jugend im Nationalsozialismus war Reinecker als Journalist der Hitlerjugend und der Waffen-SS tätig. Seit Anfang der 1950er Jahre verfasste Herbert Reinecker zahlreiche Drehbücher für Spielfilme. Zunächst beschäftigte er sich vor allem mit zeittypischen Stoffen aus dem Zweiten Weltkrieg wie "Spion für Deutschland" (1956) oder "Der Stern von Afrika" (1957). Für das Drehbuch zu "Canaris", einem unkritischen Portrait des militärischen Widerstands im Nazi-Regime, erhielt er 1955 den Bundesfilmpreis. Später zeichnete er u.a. für viele Drehbücher der Edgar-Wallace-Filmwelle verantwortlich.
Seine größten Erfolge feierte Reinecker jedoch beim Fernsehen. Ende der 1960er Jahre verfasste Reinecker mehrere Drehbücher für erfolgreiche ZDF-Krimi-Mehrteiler wie "Babeck" oder "11 Uhr 20". 1973 entwickelte Reinecke mit der Krimiserie "Derrick" schließlich die international erfolgreichste deutsche Fernsehserie überhaupt. Für den Serien-Dauererfolg mit Horst Tappert in der Titelrolle schrieb er bis 1998 sämtliche Folgen.
Weitere erfolgreiche Fernsehformate Reineckers wurden die Krimireihe "Der Kommissar", die von 1969 bis 1976 im ZDF lief, sowie fast 30 Jahre später die Krimiserie "Siska" (seit 1998). Außerdem schrieb er Drehbücher für Fernsehfilme wie "Das Traumschiff".