Fräulein Else

Deutschland 1928/1929 Spielfilm

filmportal.de TV-Tipp zu "Fräulein Else"

Anässlich der Ausstrahlung auf ARTE, 2005

Die Verfilmung von Arthur Schnitzlers berühmter gleichnamiger Novelle gehört ganz der Hauptdarstellerin. Elisabeth Bergner spielt die unbeschwerte Tochter eines Wiener Anwalts, die gerade einen fröhlichen Winterurlaub in St. Moritz verbringt, als sie die Nachricht erreicht, dass ihr Vater in finanzielle Not geraten ist. Retten könnte ihn allein der vermögende Kunsthändler von Dorsday, der sich ebenfalls in St. Moritz befindet. Dieser hat längst ein Auge auf Else geworfen, und so bittet sie ihn um das Geld. Seine daran geknüpfte Bedingung, sie nackt sehen zu wollen, stellt Else jedoch vor einen inneren Entscheidungskampf, der tragisch enden wird.

"Fräulien Else" war der letzte Stummfilm von Elisabeth Bergner und ein Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit mit dem Regisseur Paul Czinner. 1924 begann ihre gemeinsame Karriere, und nach ihrer Heirat 1933 in London blieben sie auf der Flucht vor den Nazis gemeinsam im britischen Exil. Elisabeth Bergner in den Mittelpunkt zu stellen, den Film gleichsam um den Star herum zu konzipieren, ist das Prinzip aller Czinner/Bergner-Produktionen, und in "Fräulien Else" wird daraus der größte Stummfilmerfolg ihrer Karriere.

"Wieder und immer wieder", hat der Filmkritiker Rudolf Kurtz 1929 über "Fräulien Else" geschrieben, "muß es gesagt werden: die Bergner ist ein großer Besitz des deutschen Films. Es gibt kaum eine Darstellerin in der ganzen Welt, deren Gesicht, deren Körper so reiner Ausdruck ihres Innenlebens ist. Mit einer unfaßbaren Klarheit spricht aus ihrem Ausdruck Leid und Freud ihrer Seele, hier ist kostbares Material, das nur mit starker Hand in die filmischen Gelegenheiten einzuordnen ist. Nur einer Künstlerin von hohem Rang ist es möglich, mit Bildmonologen, ohne Partner, nur auf sich selbstangewiesen, eine innere Spannung zu erzeugen, die echt dramatisch wirkt."

 

 

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