Friedrich Schiller
Friedrich Schiller
–ss., Lichtbild-Bühne, Nr.14, 7.4.1923
Die Goetz-Film-Gesellschaft hat mit diesem Film versucht, die Jugend Schillers bis zu seiner Flucht mit dem Musiker Streicher darzustellen, und man kann wohl sagen, daß ihr dieser Versuch recht gut gelungen ist. Die Regie von Curt Goetz meisterte vollkommen den an und für sich recht schwierigen Stoff, vermied es, allzu ausführlich zu werden, und gab dafür prinzipiell zwar bedeutungslosere, für den Dichter aber charakteristische Einzelheiten. Theodor Loos gab eine Iebensechte Studie Schillers, Hermann Vallentin in scharfer Charakteristik den Herzog Karl Eugen von Württemberg, den herrischen Tyrannen, gegen den "Die Räuber" gerichtet waren. – Alles in allem ein Film, der nicht nur geeignet ist, ein treffendes Bild aus Schillers Jugendzeit zu übermitteln, sondern auch filmkünstlerisch des Reizes nicht entbehrt. Abgesehen von der nicht immer ganz einwandfreien Photographie ist als Fehler, der allerdings leicht zu .beseitigen ist, die stellenweise ungeschickte Akteinteilung zu bezeichnen. Besonders augenfällig ein Aktschluß, in dem der Theaterzettel von der Erstaufführung der "Räuber" angeheftet wird, während die Großaufnahme des Blattes der Anfang des neuen Aktes ist. Überhaupt würden einige Schnitte nicht schaden.