Piratensender Powerplay

BR Deutschland 1981 Spielfilm

Piratensender Powerplay


Rolf-Ruediger Hamacher, film-dienst, Nr.2, 26.01.1982

Eine etwas schrullige Religionslehrerin ‚beleiht‘ das Konto ihres Onkels, um ihren Bruder Mike, dessen Freund Tommy und sich selbst ins große Geschäft einzukaufen. Tommy und Mike unterhalten nämlich als Hobby einen Piratensender, der einmal in der Woche ‚fetzige‘ Musik sendet. ‚Schwesterchen‘ stellt ihnen nun ein zum Sonderstudio umgebautes Campmobil und zahlreiche Werbeverträge zur Verfügung. Nun können sie täglich senden und sobald man sie anpeilt, den Standort wechseln. Verfolgt von Post, Rundfunkleuten und Polizei müssen sie sich und ihr Auto fortan ständig verkleiden. Happy-endlich zieht der Intendant seine Klage gegen sie gegen die Zusicherung zurück, daß sie künftig für den Rundfunk arbeiten.

Der Film erzählt keine Geschichte, sondern reiht nur älteste Kalauer aneinander. Hinzu kommt, daß die Ausstrahlung von Blödel-Sänger Mike Krüger („Mein Gott Walter“) und Fernseh-Moderator Thomas Gottschalk (u.a. „Telespiele“) allenfalls für Sekundenauftritte reicht. In diesem Fiasko, in dem geistig und technisch an jeder Ecke gespart wurde, sind die Auftritte der Komiker Günther Philipp und Ralf Wolter aus „Opas Kino“ fast ein nostalgisches Erlebnis. Ihre damaligen Lustspiele verklären sich angesichts dieser Flotte zu ‚wahren‘ Komödien. Bei soviel Dilettantismus geht auch die unverhohlene Absicht des Films, für die Einführung privaten Rundfunks und Fernsehens zu werben, daneben. Denn der Spruch „Besser als die ARD kann‘s nur Radio Powerplay“ wird angesichts des Gezeigten und Gehörten zum Hohn.

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