Engelein
Engelein
Lichtbild-Bühne, Nr. 2, 10.1.1914
"Engelein". Unter diesem Titel, der in bezug auf "liebliche kleine Dingerchen" stark an ein zurzeit viel gesungenes Operettenlied erinnert, wurde ein neuer Asta Nielsen-Film aus der Taufe gehoben. In letzter Zeit war man stark an Mißerfolge und übermäßige Filmlängen gewöhnt, diesmal aber sagt das Publikum "Bravo", denn Asta Nielsen, die sich schon mal mit unbestrittenem Erfolg in der Komödie ("Der fremde Vogel") Lorbeeren erntete, zeigt sich auch hier wieder als heitere Künstlerin von großem Können. Trotzdem (ausgerechnet) sie ein kleines niedliches Mädchen spielt. Sie hat ihre Rolle mit so viel kleinen Scherzen und lustigen Extemporés ausgestattet, daß das Parkett immerfort lächelt und lacht. Das ist ein echtes, rechtes Lustspiel, wie es sein soll, denn es muß überall gefallen. Wir freuen uns außerordentlich, diesen großen Erfolg konstatieren zu können und würden uns noch mehr freuen, wenn die göttliche und immer noch allüberall verehrte Asta Nielsen, deren großes Talent niemand bestreitet, weiter die richtige Bahn wandeln würde, die zu den Herzen der nach Millionen zählenden Asta Nielsen-Gemeinde führt. Jeder Theaterbesitzer wird seinem Publikum Freude machen, wenn es sich "Engelein" für eine Woche sichert.