Kolonne X
Kolonne X
Reinhold Schünzel hat sich in gewissem Sinne umgestellt. Er hat das Reich der Groteske verlassen und ist wieder einmal zum Schauspiel zurückgekehrt, zum Milieu-Stück mit berlinischem Einschlag. Er nennt seine neueste Geschichte ein Kriminaldrama aus der Unterwelt. Etwas, was in doppelter Beziehung stimmt, weil es sich nämlich einmal um Verbrecher handelt und zum anderen um einen Einbruch aus irgendeinem unterirdischen Großstadt-Kanal in ein Bankgeschäft.
Die Liebe spielt selbstverständlich eine große Rolle. Sie macht aus Reinhold Schünzel einen ebenso ehrlichen wie eifersüchtigen Menschen, der sich schließlich selbst der Polizei stellt, um nach Abbüßung seiner Strafe an der Seite von Grete Reinwald ein neues Leben zu beginnen.
Der Kommissar, der ihn verhaftet, ist sein alter Kriegskamerad, eine äußerst wirkungsvolle und dramatisch packende Episode, die von Ernst Stahl-Nachbaur geschickt und routiniert gespielt wird.
Reinhold Schünzel zeigt bei aller Sparsamkeit in der Ausstattung ein abwechslungsreiches, vielseitiges, nett und liebenswürdig ausgestattetes Milieu, ist als Regisseur und Schauspieler bewährt, geschickt, vielseitig wie immer und hat auch das Experiment mit Grete Reinwald, die man lange nicht im Flimmerbild sah und die er mit der weiblichen Hauptrolle betraute, erfolgreich durchgeführt. (...)