Drillinge an Bord
Drillinge an Bord
Dr. Kurt Sieben, Film-Echo, Wiesbaden, 06.01.1960
Drillinge an Bord eines Ozeandampfers, wobei aber nur – und das ist der Clou der Angelegenheit – die Zuschauer im Kino darüber im Bilde sind, daß alle drei an Bond sind, während Gäste und Besatzung des Schiffes glauben, es immer nur mit ein und demselben zu tun zu haben – wenn das kein echter Lustspielstoff ist: Da gibt es Verwechslungen und peinliche Überraschungen am laufenden Band, ein ständiges Versteckspiel für die Ahnungslosen und Uneingeweihten, mit einem Wort eine tolle Verwirrung, die noch dazu kriminalistischen Charakter besitzt.
Drehbuchautor Gustav Kampendonk staffierte diesen Spaß und Ulk mit einer Fülle von witzigen Gags und grotesken Einfällen aus. Vielleicht hätte die Regie Hans Müllers aber noch quirliger und übermütiger sein können. Heinz Erhardt ist natürlich wieder ganz in seinem Fahrwasser und schafft die Darstellung der drei Gebrüder Bollmann sozusagen im Alleingang. So nebenbei teilt er die Pointen à la Erhardt aus. Ein Sonderlob gebührt dem Trickspezialisten, dem es zu verdanken ist, daß die Drillinge alias Heinz Erhardt multipliziert mal drei auch zusammen auf der – wie kann es anders sein – Breitwand erscheinen.
Ansonsten erreicht eigentlich nur Trude Herr sowohl an Leibesumfang als auch an komischer Begabung das Format von Heinz Erhardt. Die übrigen Darsteller – Peter Carsten, Ingrid van Bergen, Paul Dahlke und Ann Smyrner – sind mehr oder weniger nur Randfiguren, die sich mit Anstand ihrer bescheidenen Aufgabe entledigen. Bei groß und klein dürfte diese leichte, musikalisch flott unterlegte Unterhaltungskost Freude bereiten.