Tragödie der Liebe

Deutschland 1922/1923 Spielfilm

Wiederaufführung: Tragödie der Liebe


–e–, Film-Kurier, Nr. 185, 6.8.1929


Es sei noch einmal nachdrücklich auf die Neubearbeitung des früher zweiteiligen, jetzt kurzweiligen Großfilms mit Emil Jannings und Arnold Korff hingewiesen.

Jannings schauspielert hier in herrlicher Lebensechtheit.

Naturtrieb und Gauklerfreude haben sich selten in einer Figur so vereinigt, wie in dieser klassischen Verbrecherfigur. Mag der Film ein paar Knaxe haben, in manchen Gesellschaftsszenen, trotz Mia May und Gaidarow verblaßt sein. Der unmittelbare Eindruck von Jannings ist frisch wie am ersten Tag.

Dazu kommt, daß auch die Kriminalaffäre selbst in der Neubearbeitung von Joe May Minute für Minute spannend bleibt – man sieht, was heute an ähnlich amerikanischen Filmen so unmittelbar wirkt, besaßen wir alles schon einmal. Trotzdem ist die Kinematographie fortgeschritten und Joe Mays Stilsicherheit nicht minder.

Neben Jannings eine vollkommene Partnerin: Erika Glässner. Ordinär und gesund. Ein unwiderstehliches Duo: die Gefängnisszene, in der Verbrecher und Dirne gefährlich gegeneinander platzen. Das muß man wiedersehen!

Für Jugendliche verboten.

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