Barcarole

Deutschland 1934/1935 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

Comments

You have seen this movie? We are looking forward to your comment!

Falk Schwarz
Ins Wasserbecken gesetzt
Ein Melodram, für das die größten Bauten entworfen wurden, die bisher in den UFA-Ateliers entstanden waren - Venedigs Paläste aus Holz und Pappe, die Kanäle ins Wasserbecken des UFA-Studios in Neubabelsberg gesetzt. Diese ehrgeizige Produktion hatte sich bis in die Reichskanzlei herumgesprochen und so erschienen Hitler und Goebbels, um im Januar 1935 die Bauten in Augenschein zu nehmen. In einer Reportage von 1935 heißt es: "Bühnenarbeiter, die über die Hüften mit wasserfester Kleidung ausgerüstet, schieben die Gondel nach diversen Probefahrten immer wieder zurück. Und immer wieder wippt der Kameramann über das Wasser und ändert an der Lichtverteilung und am äußeren Arrangement der Szene einiges." Ein Film der Großaufnahmen. Die "Herren" um Colloredo (Gustav Fröhlich), sind reich, frech, aufdringlich und kennen nur ein Thema: die schönen Frauen Venedigs. Wer ist bei ihnen am erfolgreichsten? Das Spiel mit den Demütigungen für die Frauen beginnt. - Erste Anbahnungsversuche zwischen Fröhlich und Baarova in einer Gondel, die durch die Karneval-geschmückten Kanäle von Venedig fährt (gezogen wird). Strahlende Helle auf Baarova, neben ihr Elsa Wagner, hinter ihr der Mann, in den sie sich am Ende verliebt und der sich ihretwegen mit seinem Rivalen dann duelliert. Der Film gewinnt auch dadurch an Intensität, dass die Baarova nicht nur herzzerreissend und verführerisch lächeln und spielen kann, sondern auch durch ihre tschechische Spracheinfärbung noch zusätzlich attraktiv wirkt. Das Spiel der Beiden wollten viele auch deshalb sehen, weil Baarovas und Fröhlichs Affäre bei vielen Tagesgespräch war. - Als sich die schöne Giacinta in einer Schenke niederlegt und Colloredo zu ahnen beginnt, dass ihre Beziehung nur diese eine Nacht dauern wird, verschattet der Kameramann die Augenpartie von Colloredo und verdichtet so die Dramatik dieses letzten Moments. - Das Künstliche spielt in diesem Film bei aller Leidenschaft, die die Darsteller*innen aufbringen, eine wichtige Rolle. Nicht nur der etwas herbeigeschriebene Konflikt zwischen zwei Menschen, sondern auch die Kulissen, die suggerieren: so ganz ernst ist es uns nicht. Der spezielle Zauber Venedigs, das unnachahmliche Ambiente, die Wirkung dieser Stadt schaffen es nicht bis in den Zuschauerraum. Es mag ja für einen Kameramann das Nonplusultra sein, in den Studios alles vorzufinden, was die Arbeit erleichtert. Ein Venedig in Außenaufnahmen hätte einen anderen Film ergeben.

Credits

Screenplay

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Assistant director

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

Still photography

Production design

Set design (other)

Make-up artist

Editing

Lyrics

Cast

Line producer

Unit production manager

Shoot

    • 28.11.1934 - Januar 1935: Venedig
Duration:
9 Akte, 2420 m, 88 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 28.02.1935, B.38712, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (DE): 04.03.1935, Berlin, Gloria-Palast;
TV-Erstsendung (DE): 08.09.1953, ARD

Titles

  • Originaltitel (DE) Barcarole

Versions

Original

Duration:
9 Akte, 2420 m, 88 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 28.02.1935, B.38712, Jugendverbot

Screening:

Uraufführung (DE): 04.03.1935, Berlin, Gloria-Palast;
TV-Erstsendung (DE): 08.09.1953, ARD