Rekord: 420 Filme für Deutschen Menschenrechts-Filmpreis eingereicht

Zur 14. Wettbewerbsrunde des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises (DMFP) wurden zum Stichtag 15. Juni mit 420 Filmen so viele Produktionen wie noch nie eingereicht.

 

Insgesamt liegen nun mit 136 Lang- und 114 Kurzfilmen, 73 Produktionen aus dem Bereich Hochschule, 65 Filmen von nicht-kommerziell arbeitenden Nachwuchsfilmer*innen und 32 Magazinbeiträgen mehr Einreichungen vor als jemals zuvor in der Geschichte des DMFP. Besonders erfreut zeigen sich die Veranstalter des Wettbewerbs über die weiterhin hohe Beteiligung von Non-Professionals – also Filmteams aus Schulen, Filmclubs und selbstorganisierten Filmgruppen der außerschulischen Jugendbildung.

Die eingereichten Menschenrechts-Filme zeigen die ganze Bandbreite von aktuellen Menschenrechts-Themen und deren Verletzungen. Die hohe Zahl von Einreichungen bedeutet jedoch auch, dass Menschenrechte weiterhin unter Druck stehen – Tendenz steigend.

Menschenrechtsverletzungen weltweit
Inhaltlich spiegeln alle Filme die weltpolitische Lage wider. Beherrschendes Thema im aktuellen Wettbewerbsjahrgang sind der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sowie die explosive Lage im Nahen Osten mit dem militärischen Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Ein zweites zentrales Thema ist wie im Wettbewerbsjahrgang zuvor, die wachsende Zahl von rassistisch und antisemitisch motivierten Übergriffen bzw. Gewalttaten. Zudem werden Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität, sexuellen Orientierung, Hautfarbe oder sozialen Herkunft in zahlreichen Filmen zum Thema gemacht. Gerahmt wird dieses Themenfeld durch den Aufstieg rechtspopulistischer, rechtsnationaler und rechtsextremer Parteien in ganz Europa; diese gesellschaftliche Entwicklung wird ebenfalls häufig thematisiert.

Steffen Kircher, Gesamtkoordinator des DMFP: "In der Sache zwar bedenklich – aus menschenrechtlicher Perspektive aber unbedingt notwendig sind eine Reihe von eingereichten Filmen, die sich Themen widmen, die nicht täglich die Nachrichtensendungen füllen. Dazu gehören beispielsweise menschenunwürdige Haftbedingungen in Deutschland, die Folgen und Wunden des Kolonialismus oder das Thema der modernen Sklaverei. Hinzu kommen Produktionen über die menschenrechtlichen Folgen des Klimawandels oder das Recht auf Wohnen."

Regisseurinnen dominieren
Auffällig ist in diesem Jahr, dass es eine signifikant größere Zahl Filmemacherinnen gibt, die Produktionen vorgelegt haben. Sowohl im nationalen wie internationalen Bereich ist ihre Zahl im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen deutlich größer.

Kircher: "Der Wettbewerbsjahrgang 2022-2024 zeichnet sich wieder durch eine Vielzahl unterschiedlichster Produktionen alle Genres aus. Von der Low-Budget Stop-Motion-Animation über in Eigenregie gedrehte Filme, die im heimischen Wohnzimmer entstanden sind, ausgezeichnete Hochschulfilme, aufwendig recherchierte Dokumentarfilme und investigative Produktionen bis zu preisgekrönten Spielfilmen – ein wirklich vielfältiger Jahrgang. Wir sind gespannt, welche Filmproduktionen sich in der jeweiligen Kategorie durchsetzen."

Erfreut zeigt sich der Veranstalterkreis des DMFP derweil über die Freilassung von Julian Assange, der als Menschenrechtsverteidiger stellvertretend für Menschen steht, die Unrecht aufdecken, Zusammenhänge benennen und Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen wollen. Assange und seiner Familie gebührt dafür Respekt.

Die 420 Filme durchlaufen nun ein mehrstufiges Sichtungs-, Auswahl- und Juryverfahren. Die letztliche Entscheidung treffen die Hauptjurys bis Ende Oktober.

Der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis ist ein unabhängiger Medienwettbewerb und wird im Rhythmus von zwei Jahren vergeben. Der Preis und wird aktuell von 20 Organisationen der Zivilgesellschaft gestaltet, finanziert und durchgeführt. Zu den Trägern gehören Organisationen der Menschenrechts-, Bildungs-, Kultur- und Medienarbeit, konfessionell geprägte Organisationen, Gewerkschaften sowie Wohlfahrtsverbände und kommunale Einrichtungen. Sie sind geeint im Ziel der Achtung und Wahrung der Menschenrechte. Zudem unterstützen Verbände und Einzelpersonen den Filmwettbewerb.

Quelle: www.menschenrechts-filmpreis.de