Filmmuseum Potsdam zeigt Filmreihe zu Andreas Dresen

Am 15. und 16. Dezember 2024 zeigt das Filmmuseum Potsdam anlässlich der Sonderausttellung "Voll das Leben! Andreas Dresen und Team" Filme des Regisseurs aus seiner Zeit an der Babelsberger Filmhochschule.

 

Andreas Dresen steht für eine Generation von Filmemacher*innen, deren künstlerische Ausbildung zeitgleich mit der DDR endete und deren Karriere im wiedervereinten Deutschland begann. Die in den Jahren 1986 bis 1990 an der Babelsberger Filmhochschule entstandenen kurzen Dokumentar- und Spielfilme präsentieren wir in zwei Programmen im Rahmen der Kinoreihe in Begleitung der Sonderausstellung "Voll das Leben! Andreas Dresen und Team" (bis Ende 2024).

Die HFF-Filme von Andreas Dresen werden ab 15.12. bis Ende der Laufzeit der Ausstellung "Voll das Leben!" zusätzlich im OnDemand-Portal Kino2online verfügbar sein.

Fr., 15.12.2023, 19 Uhr

"Simbabwe - Träume von der Zukunft"
R: Andreas Dresen
DDR 1990, Dok., 45′

"So schnell es geht es nach Istanbul"
R: Andreas Dresen
D: Yüksel Yolcu, Jana Mattukat, Susann Thiede
DDR 1990, 43′

"Simbabwe - Träume von der Zukunft" gibt Einblick in die Lebensrealität in Simbabwe im Jahr 1989. In Ausbildungszentren und Kooperativen befragt Dresen junge Menschen nach ihren Träumen und Hoffnungen

Der Spielfilm "So schnell es geht nach Istanbul" nimmt eine (doppelte) Außenperspektive auf ostdeutsche Realitäten ein: Niyazi arbeitet bei McDonald's in Westberlin und will so schnell es geht zurück in seine Heimatstadt Istanbul. Würde er im Westen Berlins arbeiten, aber im Osten wohnen, könnte er schneller das Geld zusammen bekommen, um das Land zu verlassen.

Sa., 16.12.2023, 19 Uhr

Kurzfilmprogramm Andreas Dresen an der HFF
R: Andreas Dresen
DDR/D 1986-1990, 116′

Seine erste studentische Aufgabe bestritt Andreas Dresen 1986 mit "Hofpause", einer Beobachtung an einer Potsdamer Neubauschule.

Das Filmporträt eines in Berlin-Schöneweide tätigen Arbeiters, "Konsequenzen - Peter, 25" entstand 1987 als einer von 10 Filmen im Klassenverband an der Filmhochschule.

20 Minuten seltener Aufnahmen von Übungen, Appellen und Freizeitveranstaltungen in einer Kaserne der Nationalen Volksarmee wechseln sich in "Was jeder muss..." (1988) mit ebenso kritischen wie einfühlsamen Gesprächen mit Wehrdienstpflichtigen ab.

"Nachts schlafen die Ratten" entstand 1988 nach einer Geschichte des Nachkriegsschriftstellers Wolfgang Borchert, schildert das Aufeinandertreffen eines Jungen mit einem älteren Mann vor der Kulisse einer Ruine und verweist parabelhaft auf Themen wie Zugehörigkeit und Trauma.

"Jenseits von Klein-Wanzleben" (1989) war eine Auftragsarbeit für den Zentralrat der FDJ und zeigt eine Siedlung der "Freundschaftsbrigade", die in Simbabwe Arbeiter*innen ausbildet, aus weißer Perspektive. Die dort lebenden und arbeitenden DDR-Bürger*innen und Familien präsentieren detailreich ihre komfortable Heimgestaltung als Fortschritt des Sozialismus.

Im dritten Studienjahr an der HFF entstand "Zug in die Ferne": Die Begegnung zwischen einem älteren Mann und einer jüngeren Frau am Bahnsteig wird mit Aufnahmen aus einem Kinoprojektionsraum aufgelöst.

In Anwesenheit von Regisseur Andreas Dresen
Moderation: Jeannette Eggert (Medienwissenschaftlerin)

Quelle und alle Filme der Reihe: www.filmmuseum-potsdam.de