LETsDOK zeigt bundesweit über 330 Filmvorführungen - teils an ungewöhnlichen Orten

Vom 11. bis 17. September 2023 feiert LETsDOK zum vierten Mal in ganz Deutschland den Dokumentarfilm. Nachhaltigkeit, Diversity und Demokratieförderung stehen in diesem Jahr im Fokus.

 

Unter dem Motto #Let's go green, #Let's feel real, #Let's stand up präsentiert der Verein zur Förderung der Dokumentarfilmkultur bundesweit mehr als 330 Filmvorführungen, Filmgespräche, Events, Workshops, Retrospektiven und Fachveranstaltungen. "Es werden Dokumentarfilme aller Genres, aus verschiedenen Produktionsjahren, sowohl von etablierten Filmemacher*innen als auch vom Nachwuchs gezeigt. Dabei geht es darum, zu zeigen, wie vielfältig der Dokumentarfilm ist, sowohl inhaltlich als auch formal", erläutert LETsDOK-Geschäftsführerin Petra Hoffman. Besondere Highlights der Dokumentarfilmtage LETsDOK seien die vielen Film-Premieren sowie die großen Eventveranstaltungen. Zu zahlreichen Filmvorführungen gibt es anschließende Filmgespräche mit den Regisseur*innen oder Vertretern von Naturschutz- und Umweltverbänden sowie von sozialen und medizinischen Einrichtungen.

Mit LETsDOK geht das Kino in vielen Regionen in Deutschland wieder dorthin zurück, wo es einmal herkam: Auf die Marktplätze, auf denen sich die Bevölkerung um die große Leinwand versammelt. LETsDOK bringt den Dokumentarfilm nicht nur in die Metropolen, sondern auch in abgelegene kleine Dörfer, in Gärten, Synagogen, Klöster, an Fluss-Ufer und Häuserwände. Es gibt Veranstaltungen in einer Höhle, in der U-Bahn-Unterführung am Kölner Ebertplatz und in kleinen Programmkinos. Die Dokumentarfilmtage LETsDOK wollen auch 2023 wieder tausende Zuschauer*innen von Usedom bis zur Zugspitze begeistern und das Genre für neue Zielgruppen erlebbar machen. Bei zahlreichen Veranstaltungen ist der Eintritt frei.

Große Namen sind auch 2023 wieder mit dabei. Gleich zwei Oscar-Preisträger präsentieren bei LETsDOK ihre Filme und diskutieren anschließend mit dem Publikum: Altmeister Volker Schlöndorff mit "Der Waldmacher" in Hessen und Brandenburg und Pepe Danquart zeigt seinen Film über den weltberühmten Maler Daniel Richter im LWL Museum für Kunst und Kultur in Münster.

Besonderes Highlight ist unter anderem das mittlerweile kultige "Kino & Kultur" am 9.9. in der U-Bahnstation am Kölner Ebertplatz mit Filmvorführungen, Filmgesprächen, Live-Musik sowie einer Führung in den "Kronleuchtersaal" und einer Lesung mit der ARD-Hauptstadtkorrespondentin Iris Sayram.

Das Saarland eröffnet LETsDOK mit der Doku-Serie "Kriegsmädchen" und dem Film "Rocco und seine Brüder" bereits am 10.9. in der einzigartigen Kulisse am Osthafen gemeinsam mit dem Saarländischen Rundfunk. In Hamburg feiert der diesjährige Berlinale-Gewinner "Sur l'Adamant" ("Auf der Adamant") Premiere im Abaton am 11.9., in München kommt am 15.9. Regisseur Nicolas Philibert in den Rio Filmpalast. Das Münchner Filmmuseum nimmt Philiberts Besuch zum Anlass für eine Retrospektive. In Berlin eröffnet LETsDOK mit "Mutterland" in Anwesenheit der Regisseur*innen Hanna Badziaka und Aliaksandr Mikhalkovich bereits am 10.9. im Klick Kino. Zu den Brandenburger*innen kommt die Kinokultur in brachliegende Bahnhöfe und Fabriken: Im Multi Pop Salon in Cottbus feiern gleich zwei Filme ihre Premiere "Die beachtliche Bergwelt von Cottbus" von Ralf Schuster (Weltpremiere) und "Asche, Holz und Sterne" von Tom Ehrhardt (Lausitz-Premiere).

Zu den Vorführungen in Simmern in Rheinland-Pfalz am 12.9. und im bayerischen Abensberg am 13.9., am 16.9. in Ochsenfurt und in Bamberg sowie am 17.9. im hessischen Marburg und Lauterbach wird Regisseurin und bayerische Filmpreisträgerin Uli Decker mit ihrem Film "Anima - Die Kleider meines Vaters" erwartet. 

Während der Dokumentarfilmwoche LETsDOK werden aber auch zahlreiche Masterclasses, Workshops und Fachveranstaltungen veranstaltet: So in diesem Jahr gleich zwei zum Thema Künstliche Intelligenz und Dokumentarfilm – Chance oder Gefahr? (in Hessen/Frankfurt und NRW/Köln). Workshops über Lichteinsatz, Geschichtsthemen, Arbeitsweisen und Filmmontage werden in Berlin und Hamburg angeboten. Im Kino Flora im Hamburger Schanzenviertel gibt es Filmraritäten zu Dada, Punk und Staatsgewalt. Im Saarland präsentiert das Bundesfestival junger Film vier ausgewählte Kurzfilme seiner letzten Festivalausgabe. In Hamburg wird am Elbstrand Övelgönne ein Strandkorbkino mit Live-Performance bei freiem Eintritt veranstaltet. Das Bremer Filmbüro lädt zu einer LETsDOK-Aktionswoche zu "Fokus Dokumentarfilm" ein - ein Branchentreff mit Filmvorführungen und Filmgesprächen. Außerdem wird ein Bremer Dokumentarfilm-Förderpreis ausgeschrieben. Ein Film- und Medienforum wird im niedersächsischen Lüneburg mit Panels, Vorträgen und Exkursionen veranstaltet. 

"Die Eventveranstaltungen, Filmgespräche und Podiumsdiskussionen rund um die thematischen Anker der Filme sind eines der Markenzeichen von LETsDOK. Das ist in dieser Form einzigartig", betont Petra Hoffmann, Geschäftsführerin des Vereins zur Förderung der Dokumentarfilmkultur. LETsDOK verstehe sich als Graswurzelbewegung. Jede/r kann einen Film zeigen, das kann ganz klassisch im Kino sein, aber auch an einem ungewöhnlichen Ort. Dabei sind nicht nur aktuelle Filme zu sehen, auch besondere Schätze werden präsentiert."

Begleitend beteiligen sich auch einige Fernsehsender wie ARTE, der MDR, SR, NDR sowie der BR mit der "Langen Nacht des Dokumentarfilms" am 13.9., zu der "Walchensee Forever" von Janna Ji Wonders, "Krieg im Paradies" von Max M. Mönch sowie "Dark Rider - Blindes Vertrauen" von Eva Küpper gezeigt werden.

Im Interview erläutert Geschäftsführerin Petra Hoffmann, was die Film- und Kinofans in diesem Jahr erwartet:

"LETsDOK ist die große gemeinsame Feier des Dokumentarfilms, dieses großartigen, berührenden, sinnlichen und überraschenden Genres, das uns die Welt etwas besser verstehen, erschließen und genießen lässt. Dabei sind die Dokumentarfilmtage keine partizipative Veranstaltungsreihe. Wir wollen kein Filmprogramm vorgeben 'von oben nach unten' – nach dem Motto 'wir zeigen euch jetzt Filme' – sondern die Menschen animieren, Filme an ungewöhnlichen Orten, aber auch in Programmkinos zu zeigen und über sie zu sprechen. Um das Potential zu nutzen, dass Dokumentarfilme haben – nämlich Menschen zusammen zu bringen und einen Gesprächsraum zu öffnen. Aber auch um gemeinsam zu lachen und zu weinen oder um sich einfach berühren zu lassen. Mit LETsDOK setzen wir aber auch ein Zeichen der Solidarität mit einer Branche, die erst von der Corona-Krise und jetzt von den Energiekosten schwer getroffen ist und gleichzeitig feiern wir den Kino-Dokumentarfilm, von dem viele gar nicht wissen, dass es ihn gibt, weil im TV fast ausschließlich Reportagen und Dokumentationen gezeigt werden, aber kaum noch der klassische Autor*innenfilm."

Quelle: www.letsdok.de