Den Ehrenpreis Lebenswerk des Deutschen Schauspielpreises erhält nach der Entscheidung des Vorstands des Bundesverbands Schauspiel in diesem Jahr die Schauspielerin Thekla Carola Wied.
Aus der Begründung der Jury: "Ihre Filmografie umfasst über 55 Filme und 43 Serien und Reihen, und das ist nur eine Auswahl. (…) Der Name Thekla Carola Wied ist mit dem deutschen Fernsehen verwoben wie wenige andere. Aber das allein erklärt nicht das gelöste Lächeln, das die Erwähnung dieses Namens auf das Gesicht von Kolleg*innen, Wegbegleiter*innen, Regisseur*innen und Produzent*innen zaubert. Um einen Eindruck davon zu bekommen, welcher Stern mit ihr die letzten 55 Jahre deutsche Fernsehgeschichte beschienen hat, muss man mit Menschen sprechen, die mit ihr gearbeitet haben. Und dabei entsteht der Eindruck einer vollkommen uneitlen, unprätentiösen, immer freundlichen, immer gut gelaunten, immer verbindlichen, der Geschichte dienenden Schauspielerin, die zwischen Rolle und Privatperson unterscheiden kann, der der Trubel um ihre Person manchmal zu viel wird und die mit ihrem Strahlen immer für gute Laune am Set sorgt."
Thekla Carola Wied steht als Ehrenpreisträgerin des Deutschen Schauspielpreises in einer Reihe mit Michael Degen (Ehrenpreisträger 2022, posthum), Cornelia Froboess (2021), Dieter Mann (2020), Christine Schorn (2019), Peter Simonischek (2018), Hanna Schygulla (2017), Armin Mueller-Stahl (2016), Rolf Hoppe (2015), Senta Berger (2014), Götz George (2013) und Katharina Thalbach (2012).
Mit dem Ehrenpreis Inspiration zeichnet der Vorstand des BFFS eine Persönlichkeit oder Institution aus, die durch ihre Leistung in besonderer Weise die Schauspielkunst ermöglicht und gefördert hat. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an die Journalistin Silke Burmester und Schauspielerin Gesine Cukrowski für ihre Kampagne "Let‘s Change The Picture - Sichtbarkeit von Frauen, 47+", die sich für ein zeitgemäßes Altersbild von Frauen in Film und Fernsehen engagiert.
Aus der Begründung der Jury: "Während den männlichen Schauspielern der zweiten Lebenshälfte in Film und Fernsehen ein breites Repertoire an Rollen, Lebensmodellen ebenso wie ein vitales Lendenleben zugestanden wird, glauben Film- und Fernsehmacher*innen, Frauen im selben Alter seien nur innerhalb einer Beziehung glücklich, gramgebeugt, wenn sie niemanden haben, um den sie sich kümmern können, und ihnen fiele nichts Besseres ein, als zu gärtnern, einen Buchladen zu betreiben oder Tierärztin zu sein. (…) Und so ist es ungeheuer dankenswert, dass zwei Frauen den Mut und die Initiative erbrachten, auch in dem Wollen nach mehr Sichtbarkeit mehr Sichtbarkeit zu erzeugen. (…) LET´S CHANGE THE PICTURE bringt endlich die nötige Aufmerksamkeit, sie gibt Schauspielerinnen 47+ eine gemeinsame Stimme und wird nicht aufhören, den Ball, den sie ins Rollen gebracht hat, am Laufen zu halten."
Die Verleihung des Deutschen Schauspielpreises 2023 findet am 15. September in der Berliner Veranstaltungs-location und dem Restaurant Spindler & Klatt statt.
Über den Deutschen Schauspielpreis:
Der Deutsche Schauspielpreis wurde vom Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) ins Leben gerufen und während der Berlinale 2012 zum ersten Mal verliehen. Die Preisverleihung ist eine Non-Profit-Veranstaltung, die nur durch ein breites ehrenamtliches Engagement der Schauspieler*innen, zahlreicher Freunde und Unterstützer*innen, Förder*innen und Sponsor*innen ermöglicht wird. www.schauspielpreis.com
Über den Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS):
BFFS steht für Bühne, Film, Fernsehen, Sprache. Gegründet 2006 ist der BFFS als Verband und Gewerkschaft mit seinen rund 4.000 Schauspieler*innen inzwischen die größte nationale Schauspielorganisation und mitgliederstärkste Berufsvertretung der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft. Der BFFS vertritt die berufsständischen sowie gewerkschaftlichen Interessen der Schauspieler*innen in Deutschland. Er will die kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen, tariflichen und sozialen Rahmenbedingungen verbessern bzw. schaffen, die sowohl den einzigartigen Schauspielberuf schützen, bewahren und fördern als auch die besondere Lebens- und Erwerbssituation der Künstler*innen berücksichtigen, die diesen Schauspielberuf ausüben. Der Vorstand des BFFS arbeitet ehrenamtlich.
Quelle: www.bffs.de