Gestern hat die Initiative Zukunft Kino+Film ihr Konzept "Für einen Neuanfang im deutschen Film" vorgelegt, mit dem sie eine grundlegende Reform der Filmförderung anstrebt.
An der Seite weiterer Institutionen, Verbände und Netzwerke wie beispielsweise AG Kurzfilm, AG Animationsfilm, Bundesverband Regie oder Verband der deutschen Filmkritik, engagiert sich der Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. (BkF) seit 2020 in der Initiative Zukunft Kino+Film (IZK+F). Das heute vorgelegte Konzept schlägt eine Vereinfachung der komplexen Filmförderung in Deutschland vor: Zwei geteilte Förderlinien sollen künftig ausschließlich künstlerische bzw. ausschließlich wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. Damit kann die künstlerische Dimension des Kinos deutlich gestärkt werden.
Das gesamte Fördervolumen soll in zwei hälftige Fördertöpfe eingeteilt werden. Neben einem Topf für eine Förderung nach wirtschaftlichen Kriterien ist dies ein Topf für die Förderung nach künstlerischen Kriterien. Im letztgenannten Fall soll die Mittelvergabe überwiegend selektiv erfolgen, also durch Jurys. Kategorien wie Produktion, Entwicklung und Verwertung (Kino, TV, Streaming) werden dabei berücksichtigt.
Drei Leitgedanken
Neben dem Bestreben, Diversität bei Herkünften und Ästhetiken zu erhöhen, leitet die sichtbare Notwendigkeit der Trennung von wirtschaftlichen und künstlerischen Kriterien das Papier. Hinzu kommt die Forderung, dass Einflüsse von Fernseh- und Streamingdiensten bei der Förderung auf ein Minimum begrenzt werden, um das Kino als Kunstform nicht zu verwässern.
Frische Impulse sind dringend notwendig
In weiten Teilen der Film- und Kinolandschaft hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der deutsche Film in einer ökonomischen und vor allem künstlerischen Existenzkrise steckt. Um dieser zu begegnen, braucht es neue Mechanismen und frische Impulse. Für das deutsche Filmfördersystem ist ein grundlegender Neubeginn möglich, und zwar so schnell wie möglich.
Das gesamte Konzept mit Details zur IZK+F ist online zugänglich: Für einen Neuanfang im deutschen Film (pdf)
Andreas Heidenreich, 1. Vorsitzender des BkF: "Mit dem Konzept setzen wir einen wichtigen Impuls zur Überarbeitung der Förderstrukturen in der deutschen Filmbranche. Gerade der unbekanntere deutsche Film und dessen Geschichte ist für die Kommunalen Kinos von großer Bedeutung. Der Ball liegt nun bei der Politik, auf deren Rückmeldung wir sehr gespannt sind. Wir bedanken uns bei den Kolleg*innen der anderen Institutionen für die konstruktive Zusammenarbeit, die wir in der IZK+F zukünftig weiter ausbauen wollen."
Quelle: www.kommunale-kinos.de