Mit reichlich besetztem Kinosaal, dem Cinemaxx 10 in Mannheim, ist gestern Abend das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg in seine 71. Ausgabe gestartet.
Die Begrüßungsreden hielten neben Festivalleiter Dr. Sascha Keilholz, der Mannheimer Bürgermeister Michael Grötsch, der Heidelberger Bürgermeister Wolfgang Erichson, Staatssekretär Arne Braun und Carl Bergengruen von der MFG. Anwesend waren zahlreiche Vertreter*innen aus Kultur, Politik und Wirtschaft der Metropolregion und des Landes Baden-Württemberg.
Gezeigt wurde die Deutschlandpremiere der ebenso leichtfüßigen wie tiefgründigen und überraschenden romantischen Komödie "Tagebuch einer Pariser Affäre" des französischen Regisseurs Emmanuel Mouret. Aus dem Filmteam anwesend waren Produzent Frédéric Niedermayer sowie die Schauspieler*innen Georgia Scalliet und Vincent Macaigne.
Festivalleiter Dr. Sascha Keilholz brachte in seiner Rede das Selbstverständnis des Festivals als Institution der gegenseitigen Verständigung zum Ausdruck. Besonders betonte er in diesem Zusammenhang die Offenheit für andere Kulturen, in welche die beim IFFMH gezeigten Filme aus der ganzen Welt einen Einblick bieten. Ganz in diesem Sinn hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann vorab in seinem schriftlichen Grußwort im Programmheft des IFFMH erklärt: "Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg leistet auch einen Beitrag zur Völkerverständigung, indem es Horizonte öffnet und den Blick weitet für die verschiedensten Kulturen."
Darüber hinaus verwies Dr. Sascha Keilholz auf das ganz konkrete politische Engagement des IFFMH. Durch Mitwirkung des Festivals konnten 60 nach der Machtübernahme der Taliban existenziell bedrohte Kulturschaffende aus Afghanistan ausgeflogen werden. Initiator dieser Hilfsaktion ist der iranische Filmemacher, Schriftsteller und Menschenrechtsaktivist Mohsen Makhmalbaf. Er war am gestrigen Abend ebenfalls anwesend und ist in diesem Jahr Mitglied der Internationalen Jury des IFFMH. Ein besonderer Moment war es, als der Festivalleiter in seiner Rede Herrn Makhmalbaf für dessen Initiative ausdrücklich dankte. Das Publikum brachte seinen Respekt mit warmem Applaus zum Ausdruck. Bereits vor der Opening Night veröffentlichte das IFFMH am gestrigen 17. November zudem auf seiner Webseite und seinen Social-Media-Kanälen eine Solidaritätsnote mit den Protestierenden der gegenwärtigen Revolution im Iran.
Die Begrüßung des Filmteams sowie das lebhafte Filmgespräch im Anschluss an die Vorführung bestätigte wiederum das Grußwort des Mannheimer Oberbürgermeisters Peter Kurz, wo er feststellt: "Dank der Begegnungen mit internationalen Gästen und der Reflexion mit den Regisseurinnen und Regisseuren gelingt es dem Team um Dr. Sascha Keilholz, die einzigartige Atmosphäre des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg zu gestalten."
Bis zum 27.11. hat das Publikum nun die Gelegenheit, die vielfältige Filmauswahl in den Partnerkinos des IFFMH in Mannheim und Heidelberg zu erleben. Die Partnerkinos in Mannheim sind: das Cinema Quadrat, das Atlantis und das Cinemaxx. Sowie in Heidelberg: das Gloria, das neue Karlstorkino in der Südstadt und der LUXOR-Filmpalast. Außerdem besteht für das interessierte Publikum, das nicht nach Mannheim-Heidelberg anreisen oder in die Kinos kommen kann, für die Dauer des Festivals die Gelegenheit, eine Auswahl der Filme über das Onlineangebot IFFMH Stream zu sehen. Für die Bereitstellung dankt das Festival dem Video-on-Demand-Dienstleister Pantaflix. In den Kinos sind überdies vielfach internationale Gäste zum Gespräch anwesend.
Neben den 16 Filmen herausragender Regietalente im Wettbewerb "On the Rise" wird in der Sektion "Pushing the Boundaries" innovatives Kino etablierter Regisseur*innen gezeigt. Des Weiteren gibt es in diesem Jahr die Retrospektive "Cinema of Splendour - Fashion im Film", das Kinderfilmfest und die Kooperationen mit der Kunsthalle Mannheim und dem Nationaltheater Mannheim im Rahmen der Sektion "Facing New Challenges" sowie ein reichhaltiges Angebot an Rahmenveranstaltungen. Dazu gehören für alle Interessierten frei zugängliche und kostenlose Wortveranstaltungen: Podiumsdiskussionen mit internationalen Expert*innen und zwei Masterclasses, offene Werkgespräche, mit den Ehrengästen Alice Winocour und Benoît Debie. Denn wie der Heidelberger Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner erklärt: "Festivalleiter Sascha Keilholz und sein Team haben das Fest mit neuen Rubriken bereichert und sie werden nicht müde, die Filmbranche zu inspirieren."
Quelle: www.iffmh.de