Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt

Deutschland 2022/2023 Spielfilm

Summary

Home Sweet Home - Where Evil Lives

In this real time one shot horror film, the heavily pregnant protagonist discovers the brutal colonial history of her fiance’s family, gets caught in the claws of a haunted house and an ancient family curse. Will she be able to free her and her family?

Source: German Films Service & Marketing GmbH

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Heinz17herne
Heinz17herne
Viktor Welling und seine hochschwangere Verlobte Maria sind einem Trend gefolgt von Berlin aufs Land ins Brandenburgische gezogen. Das Haupthaus ist in eine großzügig dimensionierte, Marias beste Freundin Holly gar an großstädtische Lofts erinnernde Wohnung verwandelt worden, die Nebengebäude sollen nach und nach zu einer Bed & Breakfast-Pension umgebaut werden.

Mit allem Komfort versteht sich, den städtische Feriengäste heute erwarten einschließlich großer Sonnenterrasse mit Blick auf Wiesen, Felder und Wälder. Wofür Nachbar Mike demnächst seine Bienenstöcke umsetzen muss. Während Viktor seinem Job in der Kanzlei nachgeht, er bereitet sich gerade auf eine wichtige Präsentation vor, ist Maria allein im einsam gelegenen Haus. Als plötzlich die Lichter ausgehen, offenbar ist eine Sicherung durchgebrannt, nimmt sie horrible Geräusche aus dem Keller wahr.

Und traut sich, Viktor ist per Handy zugeschaltet, dennoch zum Sicherungskasten in die noch zu renovierenden Katakomben des Hofes. Wo sie den Schaden beheben und außerdem die Geräusche als von der alten Heizungsanlage stammend orten kann. Einmal dort unten, stöbert sie in den mit allerlei Gerätschaften vollgestellten Räumen herum, bis sie hinter einem Schrank eine versteckte Tür entdeckt. Sie verbirgt einen Raum voller persönlicher Erinnerungen eines vor langer Zeit verstorbenen Vorfahren, Siegfried Welling. Der als kaiserlicher Soldat zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika gegen die aufständischen Herero und Nama gekämpft und grausige Details dieses heute als Völkermord bezeichneten Abschlachtens seinem Tagebuch anvertraut hat.

Kalte Schauer laufen ihr über den Rücken: in dieser belastenden Umgebung kann die Dreißigjährige kein Kind zur Welt bringen. Inzwischen von Panik ergriffen und von Tagträumen gepeinigt will Maria in die Stadt fahren, kann den Autoschlüssel aber nicht finden. Als eine leichte Blutung erste Wehen ankündigt, ruft sie Viktor an, der wiederrum seinen Vater Wilhelm (Justus von Dohnányi) in Bewegung setzt. Der wohnt in der Nähe und ist Arzt. Nun beginnt eine unheimliche und zunehmend dramatischen Nacht, in der Maria um ihr eigenes Leben und das ihres Kindes kämpfen muss…

Thomas Sieben („Kidnapping Stella“, „Prey“) ist als Autor und Regisseur das nicht geringe Risiko eines in Deutschland notorisch unterbelichteten Genrestreifens eingegangen, der Elemente des Horror- und des Zombiefilms miteinander vereint. Und darüberhinaus politisch auflädt: Weil Siegfried Welling als gebrochener, sich schuldig fühlender Mann aus dem Kolonialkrieg zurückkehrte, geistert er nun als Untoter herum und fordert von jeder nachkommenden Generation der Familie das Erstgeborene. „Es ist nur das eine Mal“: Vater Wilhelm und Sohn Viktor sind zu solch‘ irrwitziger Sühne bereit – und ziehen schon ‘mal einen mythischen Salz-Ring um das für eine Hausgeburt auserkorene Bett.

Hochkarätig besetzt ist „Wo das Böse wohnt“ als One-Shot-Film angelegt: Vor Daniel Gottschalks Kamera spielt sich die Handlung ohne Schnitte als eine einzige zusammenhängende Szene in Echtzeit ab. Zunächst vor allem bei Musik-Videos angewandt hat diese Technik längst auch im Spielfilm Eingang gefunden, so bei Sebastian Schippers „Victoria“ (2015) oder Tim Dünschedes „Limbo“ (2019). Sie ist für dieses 83-minütige Drama aber von keinem Belang, das für die dem Genre verbundenen Kritiker bei der Pressevorführung für einen Horror-Thriller nicht spannungsgeladen genug ausgefallen ist. Sie sind im Splatter-Bereich ganz andere Kaliber gewohnt. Für meinen Geschmack reicht die Spannung vollkommen, zumal der wahre Grusel im politisch-moralischen Überbau liegt.

Am 28. August 2023 beim Londoner FrightFest für Thriller-, Fantasy- und Horrorfilme uraufgeführt, kann „Wo das Böse wohnt“ nach dem Kinostart beim Kooperationspartner Netflix gestreamt werden.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Camera operator

Assistant camera

Colour grading

Still photography

Lighting design

Key grip

Production design

Property master

Stand-by props

Dubbing editor

Stunt co-ordinator

Casting

in co-production with

Line producer

Unit production manager

Location manager

Production coordinator

Shoot

    • Mai 2022: Brandenburg
Duration:
83 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 09.10.2023, 248982, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (GB): 28.08.2023, London, FrightFest;
Kinostart (DE): 25.01.2024

Titles

  • Originaltitel (DE) Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt
  • Arbeitstitel (DE) 19:04
  • Weiterer Titel Home Sweet Home

Versions

Original

Duration:
83 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 09.10.2023, 248982, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (GB): 28.08.2023, London, FrightFest;
Kinostart (DE): 25.01.2024

Awards

Bayerischer Filmpreis 2024
  • Bayerischer Filmpreis, Beste Kamera