Rosenstraße

Deutschland Niederlande 2002/2003 Spielfilm

Summary

Rosenstrasse

New York 2001. After her husband dies, Ruth seems to be acting very distraught, according to her daughter Hannah. When Hannah starts probing into the past, she finds out that her mother, whose Jewish parents were deported during World War II, was raised by an "Aryan" woman named Lena. Hannah travels to Berlin and finds the now almost 90-year-old Lena. The old woman tells Hannah her story: the story of the women of the Rosenstrasse.

 

Lena was married to a Jewish musician. One day when he didn't come home from work, she went out looking for him. After a bureaucratic odyssey, she is sent to the Rosenstrasse, where she finds other women also looking for their Jewish husbands who have been incarcerated there. It is in the Rosenstrasse that Lena meets little Ruth.

Upon the wives' diligent insistence, the men are released, but Ruth's mother is deported. Ruth stays with Lena until relatives in the United States send for her. After losing her own mother, Ruth cannot stand losing Lena too, and, in a furious rage, throws the ring that she once received from her mother at Lena's feet. When Hannah returns with this ring, Ruth is finally able to come to terms with her past.

Source: German films Service & Marketing GmbH

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Heinz17herne
Heinz17herne
Die in New York lebende gebürtige Deutsche Ruth Weinstein trauert um ihren kürzlich verstorbenen Mann. Seit der Beerdigung im großen Familienkreis scheint sie sich plötzlich ihrer jüdischen Wurzeln zu besinnen und erstaunt ihre nächsten Angehörigen mit orthodoxen Ansichten, die sie niemals aus Ruths Mund erwartet hätten. So lehnt sie vehement die Heirat ihrer Tochter Hannah mit dem Südamerikaner Luis Marquez ab, weil dieser ein Christ ist. Ruth unternimmt gar den Versuch, Luis ihrer Wohnung zu verweisen. Mit Rachel Rosenbauer ist eine beinahe allen unbekannte Frau zur Beerdigung erschienen, mit der die Witwe partout nicht ins Gespräch kommen will, weil diese sie zu sehr an ihre eigene Vergangenheit erinnert.

Hannah aber nimmt die Chance wahr, mit Cousine Rachel über das Leben ihrer Mutter zu sprechen in der richtigen Annahme, hier liege der Schlüssel für deren unerklärliches Verhalten begraben. Hannah erfährt, dass ihre Mutter 1943 von einer deutschen Nicht-Jüdin namens Lena Fischer (Darsteller-Preis für Katja Riemann beim Filmfestival Venedig 2003) sozusagen von den Straßen Berlins aufgelesen und durchgebracht worden ist – ein nach den Rassegesetzen der Nazis lebensgefährliches Unterfangen. Hannah fliegt nach Berlin, um sich mit der mittlerweile betagten Lena Fischer zu treffen. Um ihre Gesprächspartnerin nicht in Verlegenheit zu bringen, aber auch, um sich selbst zu schützen, gibt sich Hannah als amerikanische Historikerin aus, die für eine Arbeit über Mischehen im Dritten Reich recherchiert. Was sie von der elegant-distinguierten, dabei aber stets freundlichen und sehr verständnisvollen alten Dame nach und nach in Gesprächen, die ihren ursprünglichen Zeitrahmen völlig sprengen, erfährt, raubt ihr die innere Ruhe – und lässt Hannah eintauchen in eine ihr bisher völlig fremde Welt der 1930er und 1940er Jahre in Deutschland.

Als Lena von Eschenbach und damit Tochter eines alteingesessenen preußischen Adelsgeschlechts geboren, macht sie als Konzertpianistin Karriere. Sie verliebt sich in ihren Duo-Partner, den vielfach ausgezeichneten Violinisten Fabian Fischer und beschließt, den jüdischen Musiker auch ohne Zustimmung ihrer konservativen Eltern zu heiraten. Gleich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten sind die Eheleute ersten antisemitischen Repressionen ausgesetzt, können sich aber wie so viele andere und durchaus kluge, intellektuelle Menschen nicht vorstellen, dass der Spuk der Braunhemden lange dauert. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wird Fabian als Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie interniert, später, als mit der verlorenen Schlacht von Stalingrad auch dem letzten klar sein musste, dass Deutschland diesen Krieg verloren hat, wird er verhaftet und mit anderen bisher geschützten Juden aus sog. Mischehen in ein zum Gefängnis umfunktioniertes Jüdisches Waisenhaus an der Rosenstraße gepfercht.

Zu denen auch Miriam Süßmann gehört, obwohl sich ihr arischer Mann bereits vor zwei Jahren von ihr hat scheiden lassen. Als Gestapo und SS davon erfahren, gehört Miriam zu den ersten, die nach Auschwitz ins Vernichtungslager abtransportiert werden. Was ihre kleine Tochter Ruth, die sich bei der Internierung des ganzen Hauses in der Wohnung versteckte, zum Glück nicht mitbekommt. Sie schließt sich Lena an, welche zu den couragierten Frauen gehört, die auch bei Eis und Schnee vor dem Gefängnis an der Rosenstraße ausharren und auf die Rückkehr ihrer Angehörigen warten.

„Judenhuren erteilen wir keine Auskunft“: Lena lässt sich in ihrem Bemühen um die Freilassung ihres Gatten nicht beirren und ist sogar, auf Vermittlung ihres schwer verwundet aus Stalingrad heimgekehrten Bruders Arthur, bereit, einen Pakt mit dem Teufel zu schließen. Im Angesicht des untergehenden Tausendjährigen Reiches tanzen die Nazi-Bonzen auf dem Vulkan wie einst die verhasste republikanisch-intellektuelle Hauptstadt-Boheme in den angeblich Goldenen Zwanzigern. Lena erregt als Pianistin und schöne Frau großes Aufsehen – und erringt die Gunst eines Joseph Goebbels, der soeben den totalen Krieg erklärt hat. Was tatsächlich dazu führt, dass sich die von biederen Berliner Schupos bewachte Tür des Gefängnisses an der Rosenstraße öffnet...

„Ein Sieg, und doch nur ein kleiner Lichtstrahl in der Dunkelheit“ kommentiert die 80-jährige Lena Fischer dieses wahrscheinlich singuläre – und überdies historisch verbürgte - Ereignis eines erfolgreichen Frauenaufstandes in der Endphase der Nazi-Diktatur. Das Margarethe von Trotta zusammen mit der Co-Drehbuchautorin Pamela Katz zu einem bewegenden Leinwand-Melodram formte, das sich durch detailreiche Authentizität ebenso auszeichnet wie durch seine Besetzung, zu nennen etwa noch Jutta Wachowiak und Jan Decleir als Ehepaar Goldberg. Am Ende hat sich Ruth Weinstein wieder mit ihrer Tochter versöhnt, sodass Hochzeit gefeiert werden kann. Weil Ruth sich ihrer bisher so sorgsam verdrängten Vergangenheit, zu der auch der Verrat ihres arischen Vaters gehört, endlich zu stellen in der Lage sieht.

Pitt Herrmann

Credits

Director of photography

Music

Cast

All Credits

Assistant director

Co-author

Director of photography

Still photography

Property master

Make-up artist

Costume design

Foley editor

Sound

Audio mixing

Casting

Music

Cast

in co-production with

Line producer

Unit production manager

Shoot

    • 17.09.2002 - 18.12.2002: München, Hamburg, Berlin, New York
Duration:
135 min
Format:
Super 35mm, 1:2,35
Video/Audio:
Farbe, Dolby SRD
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 23.06.2003, 94417, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung: 30.08.2003, Venedig, IFF;
Erstaufführung (DE): 17.09.2003, Hamburg, Streit's;
Kinostart (DE): 18.09.2003;
TV-Erstsendung: 29.04.2006, ARD

Titles

  • Originaltitel (DE) Rosenstraße
  • Weiterer Titel (NL) Rosenstrasse

Versions

Original

Duration:
135 min
Format:
Super 35mm, 1:2,35
Video/Audio:
Farbe, Dolby SRD
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 23.06.2003, 94417, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung: 30.08.2003, Venedig, IFF;
Erstaufführung (DE): 17.09.2003, Hamburg, Streit's;
Kinostart (DE): 18.09.2003;
TV-Erstsendung: 29.04.2006, ARD