Summary
I'm Your Man
Alma is a scientist at the famous Pergamon Museum in Berlin. In order to obtain research funds for her studies, she accepts an offer to participate in an extraordinary experiment. For three weeks, she is to live with a humanoid robot whose artificial intelligence has been designed to allow it to morph into that of her ideal life partner. Enter Tom, a machine in (handsome) human form, created to make her happy. What ensues is a tragicomic tale that explores notions of love, longing and what makes us human.
The multi-talented Maria Schrader, winner of a Silver Bear for acting and an accomplished filmmaker, has adapted a story by Emma Braslavsky and infused it with the suggestive forces of cinema. Displaying a deep understanding of acting chemistry, she aptly casts and directs her leading pair, who make an amusingly unnatural, failed match. But what more fertile terrain can there be than to study the frisson between analysis and feeling? After all, poetry can make use of left-brain logic too.
Source: 71. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)
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Tom ist eine hochentwickelte Maschine in Menschengestalt, dessen künstliche Intelligenz darauf programmiert ist, für Alma den perfekten und noch dazu attraktiven Lebenspartner abzugeben. Und falls es doch einmal zu Missverständnissen zwischen Mensch und Roboter kommen sollte, stünde besagte namenlose Mitarbeiterin auch als Beziehungscoach zur Verfügung. Nach im Übrigen durchaus gegenseitigen Eingewöhnungsschwierigkeiten, die auch damit zusammenhängen, dass Alma auch nach der für sie schmerzlichen Trennung von Julian, dessen neue Liebe auch noch schwanger ist, an der Idee einer romantischen Beziehung zwischen Menschen festhält, kommen sich beide näher.
Obwohl für Alma klar ist, dass Tom sie nur aufgrund seiner Programmierung glücklich machen könnte, erfüllt dieser ihre Wünsche und Sehnsüchte, noch bevor sie zur Sprache gekommen sind. Apropos: Toms wundervoller britischer Akzent macht ihn auch dem Kino-Publikum sofort sympathisch. Alma verliebt sich geradezu zwangsläufig – und bei vollem Verstand – in ihn: Liebe müsste doch mehr sein als ein komplexer, auf Lernfähigkeit getrimmter Algorithmus? Als Tom sich ihrem sexuellen Begehren versagt, spricht sich Alma im Gutachten für ihrem Dekan Roger gegen die Zulassung von Robotern als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft aus. Und das vor allem aus nicht eingestandener persönlicher Betroffenheit und der Erkenntnis, dass künstliche Gefährten eines Tages die ihnen in jeder Hinsicht unterlegenen Menschen überflüssig machen könnten.
Nach Ablauf der drei Wochen nimmt Alma Urlaub im dänischen Kongsmark, dem idyllischen Ort ihrer ersten, naturgemäß unglücklichen Jugendliebe. Zu ihr gesellt sich ganz selbstverständlich Tom, als hätte er ihre Gedanken lesen können…
„Ich bin dein Mensch“ basiert auf der gleichnamigen Erzählung von Emma Braslavsky, 2019 bei Suhrkamp erschien in der von Stefan Brandt herausgegebenen Anthologie „2029 – Geschichten von morgen“. Darin ist Alma eine international anerkannte Paartherapeutin, die mit Tom heftigen Sex hat und aufgrund eines technischen Fehlers beim Küssen erstickt. Woraufhin der geschockte Roboter einen Selbstzerstörungsmechanismus auslöst. Aus dieser dystopischen KI-Tragödie haben Jan Schomburg und Maria Schrader eine, so der Majestic-Verleih, „melancholische Komödie um die Fragen der Liebe, der Sehnsucht und was den Menschen zum Menschen macht“ geformt.
Die also vergleichsweise harmlose, dafür mit feinhumoriger Situationskomik punktende Leinwand-Adaption, bereits am 22. Dezember 2021 in der ARD erstausgestrahlt, wurde in den Medien in höchsten Tönen gelobt, als deutscher Beitrag für den Auslands-Oscar nominiert und geradezu mit Preisen überhäuft, was ich so nicht nachvollziehen kann. Auch wenn die Museumsinsel-Locations (James-Simon-Galerie) spannend sind und der Cast rundum überzeugt. Allen voran Maren Eggert. Die gebürtige Hamburgerin, die auch schon am Schauspielhaus Bochum und an der Seite Axel Milbergs im Kieler „Tatort“ begeisterte, gehört seit 2009 zum Ensemble des Deutschen Theaters Berlin. An ihrer Seite glänzt mit großem Understatement und wundervollem Akzent der britische „Downton Abbey“-Protagonist Dan Stevens.
Pitt Herrmann