Gestern vergab die gemeinsame Kurzfilminitiative von FFA und German Films im Rahmen des Kinokongresses in Baden-Baden zum neunten Mal den Short Tiger an die besten Kurzfilme für das Kino.
Alle Gewinner bleiben unter einer Lauflänge von fünf Minuten und sind daher besonders geeignet für den Einsatz als Vorfilm. Die fünf Short Tiger-Preisträger erhalten ein Preisgeld von jeweils 5000 Euro für neue Projekte und einen Vertrag mit dem Kurzfilm Verleih Hamburg, der die Filme schnell und unkompliziert (ab dem 1. Mai) ins Kino bringt. Wie in den Jahren zuvor werden alle Preisträger zu den Internationalen Filmfestspielen nach Cannes eingeladen, wo traditionell die internationale Premiere der Short Tiger-Gewinner gemeinsam mit den Filmen des "Next Generation Programms" von German Films stattfindet.
Die Jury, die in diesem Jahr aus der Regisseurin Doris Dörrie, dem Kurzfilmfestival-Macher Daniel Ebner und dem Kinobetreiber Dr. Gregory Theile bestand, hatte die Aufgabe, aus 78 Einreichungen die fünf Siegerfilme auszuwählen.
Die Preisträger:
"Fest"
Nikita Diakur • D 2018 • 2’55 Min. • Farbe • Animationsfilm
Marionetten raven, essen und fliegen.
"Milchmänner"
Michelle Burakowski & Aljoscha Ramon Böhnert • D 2018 • 3’27 Min. • Farbe • Animationsfilm
Die "Milchmänner" handeln mit Muttermilch …
"myBorder's joyFence"
Michael Kranz • D 2018 • 2’00 Min. • Farbe • Werbefilm
Die Zeiten, in denen man im öffentlichen Raum schutzlos fremden oder armen Menschen ausgesetzt ist, sind vorbei: joyFence von myBorder, die persönliche Grenzmauer – praktisch und mobil für den alltäglichen Gebrauch. Das Produkt, auf das die Welt gewartet hat.
"Nest"
Sonja Rohleder • D 2019 • 4’10 Min. • Farbe • Animationsfilm
Ein Vogel im Wald ist auf der Suche nach ein wenig Glück.
"Whose Hand Was It?"
Minze Tummescheit / Arne Hector / Sara Lehn • D 2018 • 3’15 Min. • s/w • Experimenteller Dokumentarfilm
Wo liegen die Wurzeln der Erinnerungslücken von Verfassungsschützern und der Vernichtung von Akten im Verlauf der NSU-Untersuchungen? Die Kontinuität der Blickrichtung und die Parallelität der Pannen: 1980 und heute. Eine Hand verschwindet, viele Hände bleiben unsichtbar. "Es gilt der Grundsatz: Kenntnis nur, wenn nötig." Dieser Geheimdienst-Maxime wird radikal, schwarz-weiß und handgemacht widersprochen.
"Kurzfilme gehören ins Kino – und das nicht nur bei Filmfestivals, sondern auch ins 'normale' Tagesprogramm", sagte FFA-Präsident Bernd Neumann und appellierte an die Kinobetreiberinnen und Kinobetreiber: "Greifen Sie zu! Die FFA fördert die Kurzfilm-Programmierung mit einem Zuschuss von 80 Prozent der Kosten. Ich bin sicher: Ihr Publikum wird es Ihnen danken."
Für den FFA-Kurzfilmpreis Short Tiger können Kurzfilme mit einer Länge von maximal fünf Minuten eingereicht werden. Vorschlagsberechtigt sind deutsche Filmhochschulen, Fach- und Kunsthochschulen mit Filmausbildung sowie die AG Kurzfilm. Eine Expertenjury entscheidet über bis zu fünf Preisträgerfilme und die Vergabe von Preisgeldern in Höhe von jeweils 5.000 Euro. Das Preisgeld ist zweckgebunden und kann für die Herausbringung der ausgezeichneten Filme oder an die Herstellung eines neuen Films eingesetzt werden. Die prämierten Filme sind Teil des Programms Next Generation Short Tiger auf den Internationalen Filmfestspielen Cannes. In den Folgemonaten wird das Programm Next Generation Short Tiger weltweit bei den von German Films organisierten Festivals des deutschen Films und weiteren internationalen Festivals gezeigt. Außerdem werden die Preisträgerfilme über die Kurzfilmagentur Hamburg im Kino ausgewertet.
Quelle: www.shortfilm.com & www.ffa.de