Seit seiner Gründung im Oktober 2004 als Initiative der Berlinale in Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung des Bundes fördert der World Cinema Fund (WCF) Kino aus Ländern und Regionen mit einer nicht existierenden oder von Krisen geprägten Filmindustrie.
So engagiert sich der Berlinale WCF für kulturelle Vielfalt in den Kinos. Mehr als 209 erfolgreiche Filme und Projekte wurden mittlerweile vom WCF gefördert.
Der WCF unterstützt alle fiktionalen und dokumentarischen Filmsprachen, die sich mit der Darstellung und/oder der Interpretation der Realität befassen. WCF-Förderempfehlungen sind Ergebnisse einer intensiven kuratorischen Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Medium Film auf einer inhaltlichen, kulturellen und künstlerischen Ebene. Sie beziehen stets auch die fundierte Analyse von Produktions- und Finanzierungsstrukturen ein. Der WCF arbeitet ganzjährig daran, talentierte Regisseur*innen einem globalen Publikum zugänglich zu machen.
"Unsere Welt wird rauer. Als Förderinstitution müssen wir uns fragen, wie wir damit umgehen. Der WCF fördert seit seiner Gründung mutige Projekte, intensive Geschichten, originelle audiovisuelle Filmsprachen. Wir sind der Meinung, dass diese Art von Förderung in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. Daher möchten wir uns nachhaltig für die Produktion und die Sichtbarkeit dieser Filme einsetzen", sagt Vincenzo Bugno, Projektleiter des WCF.
Der WCF wächst: Sowohl die Zahl der Einreichungen als auch die Zahl der geförderten Projekte ist im Laufe der Jahre eindeutig gestiegen. Allein im letzten Jahr unterstützte der WCF 26 Filme und Filmprojekte.
Starke Festivalpräsenz: Sechs WCF-geförderte Filme bei der Berlinale 2019
Sechs radikal unterschiedliche WCF-geförderte Filme aus Lateinamerika und Afrika laufen bei der Berlinale 2019, darunter ein Kinodebüt. Sie erzählen von der Komplexität der Welt, von existierenden Konflikten und Gewalt.
Vier der Filme feiern ihre Weltpremiere bei der Berlinale.
WCF-Filme haben bei der Berlinale keinen Sonderstatus und müssen nicht zwingend ihre Premiere auf bei Berlinale haben.
WCF-geförderte Filme bei der Berlinale 2019:
Panorama:
-"Flatland" von Jenna Bass. Südafrika / Luxemburg / Deutschland – Eröffnungsfilm – Weltpremiere
-"Monos" von Alejandro Landes. Kolumbien / Argentinien / Niederlande / Dänemark / Schweden / Deutschland / Uruguay / USA –Europäische Premiere
-"Divino Amor" ("Divine Love") von Gabriel Mascaro. Brasilien / Uruguay / Chile / Dänemark – Europäische Premiere
-"Talking About Trees" von Suhaib Gasmelbari. Frankreich / Sudan / Deutschland / Tschad / Katar - Debütfilm, Weltpremiere
-"Breve Historia del planeta verde" ("Brief Story from the Green Planet") von Santiago Loza. Argentinien / Deutschland / Brasilien / -Spanien – Weltpremiere
Forum:
"Querência" ("Homing") von Helvécio Marins Jr.. Brasilien / Deutschland – Weltpremiere
Die starke Präsenz von WCF-Filmen bei der Berlinale bestätigt die Erfolge des vergangenen Jahres:
Der paraguayische Film "Las Herederas" ("Die Erbinnen") von Marcelo Martinessi startete seine Karriere mit zwei Silbernen Bären bei der Berlinale 2018. Der Film wurde zu zahlreichen weiteren Festivals eingeladen, dort prämiert und schlussendlich in 35 Länder verkauft. Weitere besondere Erfolge sind "Rafiki" aus Kenia oder "A Kasha" aus dem Sudan, der argentinische "Rojo" sowie der bedeutende syrische Film "Still Recording".
World Cinema Fund Day Berlinale 2019
Der WCF Day ist die Denkfabrik des World Cinema Fund. In Filmgesprächen, Panels und Diskussionsrunden werden aktuelle technologische und strukturelle Veränderungen der Filmbranche diskutiert.
13. Februar von 10:30-14:30 Uhr
In englischer Sprache
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Potsdamer Str. 2, 4. OG
Einführung / Moderation: Vincenzo Bugno (Projektleiter WCF)
Focus on Brazil: Tales, Poetry and Drama
Director’s Talk
The Tenderness of the Cowboy. About Lights, Bulls and Rodeos
Gespräch mit dem Regisseur Helvecio Martins Jr. über seinen WCF-geförderten Film "Querência" ("Homing", Forum 2019)
Panel
After the Political Earthquake
Überlegungen zum gegenwärtigen und zukünftigen brasilianischen Kino: Finanzierung, Förderinstitutionen, Inhalte und Meinungsfreiheit. Politische und wirtschaftliche Veränderungen können die Produktionsverhältnisse der Filmindustrie radikal beeinflussen. Wie geht es weiter in Brasilien?
Teilnehmer*innen: Andrea Barata Ribeiro (Produzentin), Marcelo Gomes (Regisseur), Pedro Butcher (Filmkritiker, Folha de S.Paulo), Sara Silveira (Produzentin), Eduardo Valente (Berlinale-Delegierter für Brasilien)
Speculations on Potential Funding for Audience Building and Design
WCF Strategy Talk
The Art of Reaching Audiences
Teilnehmer*innen: Sarah Calderón (EAVE, The Film Agency), Mercedes Fernandez (TorinoFilmLab), Vanja Kaludjercic (MUBI), Verena von Stackelberg (Wolf Kino Berlin), Paul Rieth (Marketing Consultant/Distribution Strategies)
Moderation: Isona Admetlla (WCF)
Schon während der Produktion eines Filmes können Sichtbarkeit und Marketingstrategien entwickelt werden, die zukünftige Zuschauer*innen, Filme und Filmemacher*innen miteinander verbinden. Das Verhältnis zwischen Film und Zuschauer*in beginnt nicht erst mit dem konkreten Vertrieb eines Filmes. Ein Gespräch über globale Verleihstrategien, die alle Auswertungskanäle umfassen, und die Rolle von Förderinstitutionen.
Cineuropa ist Medienpartner des World Cinema Fund Days.
Dank gilt der Robert Bosch Stiftung für ihre Unterstützung des WCF Days.
World Cinema Fund Market Strategies: WCF goes EFM
Die erfolgreiche Kooperation mit dem EFM wird fortgesetzt und zusätzlich intensiviert. Im Rahmen des "Berlinale Africa Hub" co-hosted der European Film Market die Veranstaltung "BUFIS: Re-inventing African Cinema & Challenging Migration Narratives". Im "DocSalon" wird der WCF sich für die Förderung des Dokumentarfilms stark machen und zahlreiche Filmschaffende treffen. Die Zahl der WCF Market Screenings hat sich in diesem Jahr auf neun Filmen erhöht, dank der Veranstaltung 2018, die sich großer Beliebtheit bei Einkäufer*innen und Festivalprogrammer*innen erfreuen konnte.
Der World Cinema Fund ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes und der Internationalen Filmfestspiele Berlin, in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt sowie weiterer Unterstützung durch das Goethe-Institut.
Das Sonderprogramm WCF Europe ist mit der Unterstützung von Creative Europe – MEDIA Programm der Europäischen Union entstanden. Dank einer zusätzlichen Förderung des Auswärtigen Amtes startete 2016 das Sonderprogramm WCF Africa.
Quelle: www.berlinale.de