Am Samstag, 19. Januar, wurde in Saarbrücken der Max Ophüls Preis 2019 verliehen. Der Preis für den Besten Spielfilm ging an eine deutsche Produktion.
In Würdigung der Verdienste des aus Saarbrücken stammenden Regisseurs Max Ophüls vergibt das Filmfestival zusammen mit der Landeshauptstadt Saarbrücken jährlich den Max Ophüls Preis für den besten Spielfilm. Ziel ist die Auszeichnung und Förderung von Nachwuchs-Regisseur•innen im deutschsprachigen Raum. Der Max Ophüls Preis 2019, für den Spielfilme mit einer Länge ab ca. 65 Minuten nominiert werden können, ist dotiert mit 36.000 Euro, wird von der fünfköpfigen Jury ermittelt und an eine deutsche Erstaufführung vergeben. Die Preissumme wird zu drei gleichen Teilen an den/die Regisseur•in, den/die Produzent•in und an den Verleih ausgezahlt, der einen Kinostart des Films innerhalb von zwölf Monaten nach dem Festival realisiert.
Der Max Ophüls Preis: Bester Spielfilm 2019 ging an den Film "Das melancholische Mädchen" unter der Regie von Susanne Heinrich.
Begründung der Jury:
"Der Preis für den Besten Spielfilm geht an ein Filmkunstwerk, das in beschwingtem und elegantem Ton, mit präzisen analytischen Worten und in pastellfarbenen minutiös durchgestalteten Bildern die Odyssee einer jungen Frau im Dazwischen des postmodernen Kultur- und Identitätsüberflusses erzählt. Mit ironischer Genauigkeit und humoriger Schlagfertigkeit trifft der Film in seiner Übersetzung feministischer Theorien pausenlos den Nagel auf den Kopf. Ein Film, dem es endlich gelingt, eine Sprache für eine ganze Generation von traurigen Mädchen zu finden und sich im Grunde seinen Preis im Film zu Recht schon selbst verliehen hat."
Die Auszeichnung für die Beste Regie (Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten), dotiert mit 5.500 und durch eine Verleihförderung in Höhe von 5.500 Euro ergänzt, ging an Francesco Rizzi für den Schweizer Beitrag "Cronofobia".
Begründung der Jury:
"Ein Film wie eine geheimnisvolle Elegie, wie eine Sinfonie der menschlichen Verlorenheit, die unsere Gegenwart sozial und philosophisch hinterfragt. Die Regie führt nicht nur die beiden Hauptdarsteller zu Höchstleistungen. Durch die elegante Inszenierung der Auslassungen, durch poetische Bilder der Einsamkeit, in morbider Atmosphäre und traumhaft entrückter Architektur gelingt der Regie ein cineastisches Kunstwerk. Dieser Film feiert das Kino."
Der Max Ophüls Preis für den Besten Schauspielnachwuchs ging an Simon Frühwirth für den österreichischen Film "Nevrland" von Gregor Schmidinger sowie an Joy Alphonsus für die österreichische Produktion "Joy" von Sudabeh Mortezai, die auch den Max Ophüls Preis für den gesellschaftlich relevanten Film, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung und Deutschlandfunk Kultur, gewann.
Der Max Ophüls Publikumspreis Spielfilm ging an den Film "Kaviar" unter der Regie von Elena Tikhonova; der Fritz-Raff-Drehbuchpreis zur Förderung der Arbeit von Drehbuchautor/innen im Nachwuchsbereich, vergeben vom Saarländischen Rundfunk und dem ZDF, ging an Daniela Gambaro und Francesco Rizzi für den Film "Cronofobia". Den Preis der ökumenischen Jury gewann wie den Hauptpreis "Das melancholische Mädchen". Den Preis der Jugendjury gewann Gregor Schmidinger für den Film "Nevrland".
Der Max Ophüls Dokumentarfilmpreis wird von der Jury an einen Film aus dem Wettbewerb Dokumentarfilm vergeben. Der Preis wird von der Saarland Medien GmbH zur Verfügung gestellt und ist dotiert mit 7.500 Euro. Er ging diesmal an "Hi, A.I." unter der Regie von Isa Willinger.
Für die Beste Musik in einem Dokumentarfilm wurde an Jonathan Ritzel für "Let the Bell Ring" in der Regie von Christin Freitag vergeben.
Den Publikumspreis Dokumentarfilm gewann "Congo Calling" unter der Regie von Stephan Hilpert.
Im Wettbewerb Mittellanger Film ging der Publikumspreis an die österreichische Produktion "Die Schwingen des Geistes" in der Regie von Albert Meisl. Als Bester Film wurde "Label Me" von Kai Kreuser ausgezeichnet.
Im Wettbewerb Kurzfilm (bis ca. 25 Min.) gewann "Boomerang" von Kurdwin Ayub (Österreich) den Preis für den Besten Film, der Publikumspreis ging an die Schweizer Produktion "Stilles Land Gutes Land" von Johannes Bachmann.
Quelle und weitere Informationen: www.max-ophuels-preis.de