Europäischer Filmpreis: Ehrenpreis an Costa-Gavras

Anlässlich der 31. European Film Awards am 15. Dezember wird der legendäre Filmemacher Costa-Gavras mit dem Ehrenpreis des EFA Präsidenten und EFA Vorstands ausgezeichnet.

 

Mit diesem Preis möchte die European Film Academy einem außergewöhnlichen Regisseur Anerkennung zollen, und damit einer Persönlichkeit, die mit starker politischer Stimme nicht nur von Kollegen zutiefst respektiert, sondern auch weltweit vom Publikum gefeiert wird. Costa-Gavras ist der fünfte Filmemacher, der diesen Ehrenpreis erhält, frühere Preisträger waren Manoel de Oliveira, Michel Piccoli, Sir Michael Caine und Andrzej Wajda.

In Griechenland geboren, emigrierte Costa-Gavras 1955 im Alter von 22 Jahren nach Frankreich, wo er 1965 seinen ersten Film drehte: "Compartiment tueurs" ("Mord im Fahrpreis inbegriffen"), möglich gemacht mit der Unterstützung von Yves Montand und Simone Signoret, die beide auch in dieser Adaption von Sébastien Japrisots Roman mitspielten. Weiter ging es mit "Z" ("Z – Anatomie eines politischen Mordes", 1969), für den er gemeinsam mit Jorge Semprún ebenfalls das Drehbuch schrieb, adaptiert von Vassilis Vassilikos' gleichnamiger Vorlage. Der Film gewann zwei Preise beim Cannes Film Festival sowie zwei Oscars. Eine weitere Zusammenarbeit mit Co-Autor Semprún folgte mit "L'aveu" ("Das Geständnis", 1971), einer Adaption von Arthur und Lise Londons Buch.

Zu seinen weiteren prämierten Filmen gehören "Der unsichtbare Aufstand" (1973), "Missing" ("Vermisst", 1981), der die Goldene Palme in Cannes und den Oscar für das Beste Drehbuch erhielt, "Hanna K." (1983), über eine israelische Anwältin, die einen Palästinenser in den besetzten Gebieten verteidigt, und "Betrayed" ("Verraten", 1988) mit Debra Winger und Tom Berenger in den Hauptrollen.

Costa-Gavras führte ebenfalls Regie bei "Music Box" ("Music Box – Die ganze Wahrheit"), gewann dafür 1990 den Golden Bären beim Filmfestival in Berlin, "Mad City" (1997) mit John Travolta und Dustin Hoffman, "Der Stellvertreter" (2002) erhielt den Preis für das Beste Drehbuch bei den Césars, sowie "Le couperet" ("Die Axt", 2004), "Eden à l'ouest" (2009) und "Le capital" mit Gad Elmaleh und Gabriel Byrne, der 2012 in San Sebastian Premiere feierte. Costa-Gavras inszenierte darüber hinaus Opernaufführungen und Musikshows und war 1971-1973 Präsident der Société des réalisateurs de films (Vereinigung der Filmregisseure). Er ist Präsident der Cinémathèque Française.

Costa-Gavras wird als Ehrengast an der Verleihung der European Film Awards am 15. Dezember in Sevilla teilnehmen und seinen Preis entgegennehmen.

Quelle: www.european-filmacademy.org