Summary
Mostly Martha
Martha, in her own slightly obsessive but charming way, creates sublime masterpieces in the art of cooking as a chef of a small gourmet restaurant in Hamburg. And yet, her everyday existence is rather monotonous. She is introverted, has hardly any private life, and exists only for her work. All of that changes when her sister, a single mother, dies in an accident and Martha has to take care of Lina, her sister′s eight-year-old daughter. The little girl suffers badly from the loss of her mother. It is only the presence of Mario, Martha′s merry Italian colleague, who brings light and pasta into the lives of the two outsiders. He turns from a rival into a loving friend. A sensitive romance starts between them, just when Lina′s long-lost father appears. He wants to take Lina back with him to Italy. And Martha? Martha has to make a decision.
Source: German Films Service & Marketing GmbH
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Um zu verhindern, dass ihre Nichte in ein Fürsorgeheim kommt, versucht Martha, diesen Italiener ausfindig zu machen. Gleichzeitig muss sie Kind und Küche unter einen Hut bringen – ein von vornherein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen, das sie zum Therapeuten treibt. Wäre da nicht der lebensfrohe und dabei auch noch ledige neue italienische Koch Mario, den die „Lido“-Besitzerin verpflichtet hat und der alle positiven Italo-Vorurteile auf das vortrefflichste bestätigt. Mit leckerer Pasta nach "Mammas" Rezept beendet Mario die psychisch bedingten Essstörungen der kleinen Lina und gibt ihr, inzwischen mit Martha einigermaßen liiert, das Gefühl der Geborgenheit in einer wenn auch reichlich chaotischen Familie. Doch Mario ist es auch, der Martha bei der Suche nach dem Kindsvater hilft. Der lebt in Italien als Kraftfahrer und ist selbst inzwischen mehrfacher Familienvater.
Schweren Herzens tritt Lina die lange Reise in den Süden an. Doch die endet, der Zuschauer ahnt es bereits seit langem, im Happy End zu dritt in Hamburg. Und das ist sicherlich der Haupteinwand gegen Sandra Nettelbecks Komödie, die am 6. August 2001 auf dem Locarno Filmfestival in der Schweiz uraufgeführt wurde, am 29. September 2001 ihre Deutsche Erstaufführung beim Filmfest Hamburg erlebte, aber erst am 18. April 2002 in die Kinos kam. Und dennoch über weite Teile das Leinwandformat vermissen lässt.
Allerdings hat „Bella Martha“, erstausgestrahlt am 6. September 2004 auf Arte, eine Reihe von Vorzügen, die den Film selbst in den USA („Mostly Martha“) zu einem Zuschauermagneten machten: Man fühlt sich nach 106 Filmminuten noch wohler bei „seinem“ Italiener. Und außerdem erhält Martina Gedeck endlich einmal die Gelegenheit, andere Saiten aufzuziehen. Sie spielt, und das zumeist mit kleinen, sparsamen Gesten, einen weiblichen Workaholic, der nach und nach gründlich vom Ehrgeiz kuriert wird und sich zum lebensbejahenden, charmanten Familienmenschen entwickelt. Das Leben besteht eben doch nicht nur aus Arbeit und beruflichem Erfolg, sondern auch aus den „italienischen Momenten“, in denen die Seele wieder ins Gleichgewicht kommt.
Pitt Herrmann