Symposium über "Das Ufa-Imperium 1933 bis 1945" in der Deutschen Kinemathek

Am 11. und 12. Mai 2017 veranstaltet die Deutsche Kinemathek das Symposium "Linientreu und populär. Das Ufa-Imperium 1933 bis 1945". Eine begleitende Filmreihe wird von 11. bis 14. Mai im Kino Arsenal gezeigt.

Im 100. Jubiläumsjahr der Ufa beschäftigt sich das Symposium "Linientreu und populär" mit neuen Aspekten der Ufa-Unternehmensgeschichte der Jahre 1933 bis 1945. Wissenschaftler aus dem In- und Ausland setzen sich auf Einladung der Deutschen Kinemathek mit dem umstrittensten Kapitel der Firmengeschichte auseinander.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten avancierte die Ufa zu einem hegemonialen Medienkonzern. Der imperiale Anspruch und die nach der Vertreibung der jüdischen Mitarbeiter erfolgte Neuausrichtung der Filmproduktionen spiegeln sich in den zahlreichen Beiträgen des Symposiums wider. Das Tagungsprogramm gibt zudem einer neuen Generation von Wissenschaftlern die Gelegenheit, neue Forschungsperspektiven und -ergebnisse zu präsentieren.

"Die Tagung vereint neue Perspektiven und verspricht weitere Einblicke in die Geschichte des größten europäischen Filmkonzerns, der Ufa", so Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek. "Das Agieren dieses Konzerns in der Zeit des Nationalsozialismus muss in seinen Widersprüchen wahrgenommen werden, der Zusammenhang von devoter Unterwerfung unter politische Vorgaben und populären Formen soll nicht verwischt werden."

Wolf Bauer und Nico Hofmann, Co-CEOs UFA: "Das Symposium bedeutet für uns einen weiteren wichtigen Schritt in der Aufarbeitung der Historie. Die heutige UFA ist zwar eine Nachkriegsgründung, aber keine Nachfolgerin der historischen Ufa. Trotzdem sehen wir uns verpflichtet, uns intensiv mit der Geschichte zwischen 1933 und 1945 zu beschäftigen. Es ist uns ein großes Anliegen, im Austausch mit namhaften nationalen und internationalen Historikern sowie einer neuen Forschergeneration einen neuen Blick auf die Geschichte der UFA zu entwickeln und darüber einen offenen Diskurs zu führen. Für diese Gelegenheit gilt der Deutschen Kinemathek, allen voran Rainer Rother, großer Dank."

Das "Erbe" der Ufa pflegt heute die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung. Mit der Zugänglichmachung und Nutzung des historischen Filmbestands beschäftigt sich das Symposium ebenso wie es einen Blick auf die heutige UFA GmbH wirft, deren Serien und Filme oft vor dem historischen Hintergrund des 20. Jahrhunderts angesiedelt sind. Wie eignen sich heute Fernseh- und Kinozuschauer dieses "Jahrhundert der Extreme" an und wie kann es neuen Medien und Formaten gelingen, ein Verständnis von Geschichte zu vermitteln, das dem Stand wissenschaftlicher Debatten entspricht?

Das Symposium wird unter Federführung der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen konzipiert und gemeinsam mit der UFA GmbH veranstaltet.

Die Teilnahme des Symposiums ist kostenfrei. Anmeldung bis zum 5. Mai unter ufa-symposium@deutsche-kinemathek.de erbeten.

Eine Filmreihe der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen in Kooperation mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und mit freundlicher Unterstützung der Transit Film GmbH ergänzt das Symposium. Es wurden insgesamt sechs Spielfilme sowie vier Kulturfilme ausgewählt, die die Ufa zur Zeit des Nationalsozialismus produzierte: Filme, die Themen des Symposiums wie Propaganda und Militarismus, Ufa-Stars und Eskapismus, das Geschlechterverhältnis sowie die Bedeutung von Arbeit und Alltag in der nationalsozialistischen Gesellschaft exemplifizieren.

Der Besuch der Filmvorführungen für die Teilnehmer*innen des Symposiums ist zu 5,00 €, der Besuch ausschließlich der Filmvorführungen zum regulären Ticketpreis von 7,50 € möglich.

Ort Symposium: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, im Filmhaus am Potsdamer Platz, Veranstaltungsraum, 4. OG, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Ort Filmreihe: Kino Arsenal, im Filmhaus am Potsdamer Platz, 2. UG, Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin | www.arsenal-berlin.de

Leitung: Rainer Rother, Deutsche Kinemathek
Konzeption: Vera Thomas, Deutsche Kinemathek

Ab dem 24. November 2017 zeigt die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen die Sonderausstellung "Die Ufa 1917 – 2017. Geschichte einer Marke."

Quelle und weitere Informationen: www.deutsche-kinemathek.de