Die deutsche Hollywood-Legende Luise Rainer ist im Alter von 104 Jahren gestorben.
Rainer hatte in den 1930er Jahren in Hollywood für Furore gesorgt und wurde als erste Schauspielerin der Filmgeschichte zwei Mal hintereinander mit dem Oscar als Beste Schauspielerin ausgezeichnet: 1936 für den Film "The Great Ziegfeld" und im Jahr darauf für "The Good Earth". Einzig der Schauspielerin Katherine Hepburn gelang 32 Jahre ebenfalls ein solcher Coup.
1910 in Düsseldorf geboren und aufgewachsen in Hamburg, war Rainer zunächst als Theaterschauspielerin tätig. Vom Düsseldorfer Schauspielhaus führte ihre Karriere sie 1931 ans Wiener Theater und von dort schließlich nach Amerika. Bereits mit ihrem ersten Film in den USA, der romantischen Komödie "Escapade" (1935), gelang ihr der Durchbruch in Hollywood.
Allerdings brachte Rainer der frühe Oscar-Doppeltriumph kein berufliches Glück: Mit dem Musical "The Great Waltz" (USA 1938), in dem sie die Ehefrau des Komponisten Johann Strauss verkörperte, landete sie noch ein Kassenhit, bevor ihre Kinokarriere ein jähes Ende nahm. Nach dem Flop "Dramatic School" (USA 1938) erhielt sie praktisch keine Filmangebote mehr.
1944 verließ Rainer Hollywood und zog nach England. Später bezeichnete sie den zweifachen Oscar-Gewinn als das Schlechteste, was ihr hätte passieren können. Vereinzelt sah man sie in den folgenden Jahrzehnten in Theater- und TV-Rollen. Ihre letzte Kinorolle spielte sie 1997 als "Großmutter" in der Dostojewski-Verfilmung "Dunkle Tage in St. Petersburg" (NL/HU/GB).
Über viele Jahre war sie die älteste noch lebende Oscar-Gewinnerin. Am 30. Dezember starb die legendäre Luise Rainer im erhabenen Alter von 104 Jahren an einer Lungenentzündung.