Das Filmmuseum Potsdam feiert Wiedereröffnung mit neuer Leitung

Das Potsdamer Filmmuseum lädt am Samstag, den 25. Oktober zur Wiedereröffnung ein.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat Ende Juli die Sanierungsarbeiten im ehemaligen Marstall des Potsdamer Stadtschlosses abgeschlossen und das Haus der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF zur Nutzung als Filmmuseum wieder übergeben.

Im Zuge der im März 2013 begonnenen Baumaßnahme wurden massive Defizite im Bereich des Brandschutzes behoben. Dazu gehörten die Herstellung neuer Brandabschnitte sowie die Erneuerung bzw. Ergänzung sicherheitstechnischer Einrichtungen.

Erstmals ist das Gebäude nun mit einen Zugang von der Schlossstraße barrierefrei zugänglich. Das historische Erscheinungsbild des Marstalls konnte durch die Schließung der Arkadensituation auf der Ostseite wiederhergestellt, wodurch zugleich das Café erweitert wurde.

Mit der Übergabe bezogen die Mitarbeiter der Ausstellungs-, Kino- und Presseabteilung wieder ihre Büros im Marstall. Seit Anfang August arbeiteten mehr als 30 Handwerker im Filmmuseum, um das Haus wieder spielbar zu machen.

Die historische Welte-Kinoorgel wurde von einer Dresdner Spezialfirma restauriert, 3 D-Projektionstechnik eingebaut, Kinostühle wieder aufgestellt.

Wenn das Potsdamer Filmmuseum am 25. Oktober seine Türen öffnet, lädt es zur Weltreise ein. Die Familienschau "Die Abenteuer des jungen Marco Polo" ergänzt ein Jahr lang die Dauerausstellung. Basis ist die gleichnamige TV-Animationsserie, die im Kinderkanal KiKA und rbb Fernsehen im Oktober wiederholt ausgestrahlt wird:

Drei Kinder machen sich auf den Weg nach China: der junge Marco Polo, der seinen Vater sucht, sein Freund Luigi und eine chinesische Prinzessin. Sie sind die Helden der Serie, deren Wege sich in der Ausstellung mit denen des historischen Marco Polo kreuzen. Reiselustige können die Freunde ein Stück begleiten.

Im Obergeschoss des königlichen Marstalls haben Kulissenbauer vom Art Department-Studio Babelsberg einen venezianischen Palazzo aus dem 13. Jahrhundert nachempfunden, einen orientalischen Basar gebaut und eine felsige Wüste geschaffen. Vor allem die jüngeren Gäste können hinter die Kulissen schauen, sich im Schattenspiel erproben oder eigene Trickfilmwelten erfinden. Mitmachen ist erlaubt - und gewünscht. Zur Ausstellung bietet das Museum Workshops und ein begleitendes Filmprogramm an.
 
Im Erdgeschoss des sanierten Filmmuseums ergänzt ein Abschnitt zu 3D-Filmen die in 2011 erst eröffnete Dauerausstellung. Die ständige Ausstellung "Traumfabrik. 100 Jahre Film in Babelsberg" zeigt erlebnisorientiert und unterhaltsam den Vorgang der Filmentstehung. Besucher werden in sieben Themenräumen durch den Schaffensprozess von Filmen geführt - von der ersten Idee bis zur Premiere.

Beim Durchwandern der wechselvollen Geschichte des Medienstandortes entsteht mit einem Blick hinter die Kulissen ein eigenes Bild von der traditionsreichen Filmproduktionsstätte. Originale Drehbücher, Filmtechnik und Kostüme präsentieren die Ufa, DEFA und das heutige Studio Babelsberg. Interaktive Stationen lassen die Gäste in die Atmosphäre des Filmemachens eintauchen: Die Besucher singen Karaoke mit Filmstars, dirigieren das Filmorchester Babelsberg, verwandeln sich beim Casting in Stars oder schneiden ihren eigenen Trailer.

Ab Ende Oktober wird im neu gestalteten Foyer eine weitere Ausstellung an den 60. Geburtstag der Hochschule für Film und Fernsehen und jetzigen Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF erinnern, der das Filmmuseum als Institut seit 2011 angehört.

Auch das Programmkino im Filmmuseum Potsdam nimmt seinen Betrieb wieder auf. Ab 26. Oktober lädt es zu spannenden Reihen mit aktuellen und historischen Filmen ein, zu zahlreichen Veranstaltungen mit Gästen, ausgesuchten Kinderfilmen und Stummfilmabenden mit Livemusik.

Die Kosten für den Auszug aus dem Marstall und den Wiedereinbau der Büros, des Kinos, der Dauerausstellung, der Neugestaltung des Foyers betragen 420.000 €, Die Kosten für die Errichtung der Ausstellung "Die Abenteuer des jungen Marco Polo" liegen bei 300.000 €.

Dankenswerter Weise hat sich die Investitionsbank des Landes Brandenburg an der Gestaltung des Foyers beteiligt. Die Stadt Potsdam und das Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten unterstützten die neue Familienausstellung.

Nach dem Ausscheiden von Dr. Bärbel Dalichow im Mai 2013 startet das Filmmuseum Potsdam mit neuer Leitung. Zum Wintersemester 2014/2015 hat Prof. Dr. Ursula von Keitz ihre Lehrtätigkeit als Professorin für "Filmforschung und Filmbildung im Museum" im Studiengang Medienwissenschaft der Filmuniversität Babelsberg aufgenommen. Mit dieser Professur wurde ihr am 1. Oktober 2014 auch die Institutsleitung des Filmmuseums Potsdam übertragen.

Mit der Berufung der renommierten Filmwissenschaftlerin werden die Synergien beider Einrichtungen gestärkt. Erfahrung und Expertise von Ursula von Keitz versprechen neue Impulse für die inhaltliche Verknüpfung von Museums- und Hochschulbetrieb in Forschung und Lehre wie für interessante und spannende Präsentationen von Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Films in all seinen Facetten.

Die Wiedereröffnung des Filmmuseums Potsdam mit seinen Säulen – Sammlung, Museum und Kino – nach der abgeschlossenen Sanierung des Marstalls sowie die Neubesetzung der Museumsleitung durch Prof. Dr. Ursula von Keitz sind beste Voraussetzung für einen erfolgreichen Neustart am 25.Oktober. Wir freuen uns auf viele interessierte Gäste aus nah und fern.

Wiedereröffnung des Filmmuseums Potsdam am Samstag, 25.10.14
Eintritt frei
 
14:00 Uhr Eröffnung der Familienausstellung "Die Abenteuer des jungen Marco Polo"
in Anwesenheit des Produzenten und einiger Synchronsprecher der gleichnamigen TV-Serie und mit vielen Aktionen
 
19:00 Uhr Feierliche Wiedereröffnung des Filmmuseums Potsdam
Mit Stummfilmperformance der "43 Characters" und Party im Säulensaal des Kutschstalls am Neuen Markt
 
Filmmuseum Potsdam
Öffnungszeiten ab 26.10.14

Museum     Di – So  10:00 – 18:00 Uhr
Kino             Di – So 17:00 und 19:00 Uhr
                     Do – Sa zusätzlich 21:00 Uhr

Kinderkino  Mi, Sa, So 15:00 Uhr

Quelle: www.filmmuseum-potsdam.de