Filmreihe zum Gedenken an Maximilian Schell im Deutschen Filmmuseum

In Gedenken an den am 1. Februar 2014 verstorbenen Schauspieler und Regisseur Maximilian Schell zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums vom 17. bis 26. April sechs seiner markantesten Filme.

Der  charismatische Filmschaffende wurde am 8. Dezember 1930 in Wien geboren und tat sich neben seinen Tätigkeiten beim Film noch als Pianist, Schriftsteller, Übersetzer und Universitätsdozent hervor – in allen Funktionen mit bemerkenswerten Ergebnissen.

Schells Theaterkarriere begann 1953 in Basel, seine Filmlaufbahn 1955 in der BRD mit einer Rolle in dem Film "Kinder, Mütter und ein General" (BRD 1955, R: László Benedek). Mehrere Fernsehrollen in den USA ermöglichten Schell eine internationale Karriere, schnell wurde er zum Weltstar. Vier Spiel-, zwei Dokumentarfilme und einen Fernsehfilm drehte er in eigener Regie. Als Schauspieler vermochte Schell mit seiner differenzierten Gestik und seiner einnehmenden Stimme Sympathieträger ebenso überzeugend zu verkörpern wie Schurken.

Donnerstag, 17. April, 20:30 Uhr; Mittwoch, 30. April, 20:30 Uhr
"Die Akte Odessa"
Großbritannien/BRD 1974. R: Ronald Neame
D: Jon Voight, Maximilian Schell, Maria Schell. 129 Min. 35mm. OF

1963 stößt der Journalist Peter Miller in Hamburg auf das Tagebuch eines KZ-Überlebenden, der Selbstmord verübt hat. Auf der Suche nach dem ehemaligen Lagerkommandanten (gespielt von Maximilian Schell), dessen Verbrechen das Tagebuch dokumentiert, kommt er einer Organisation namens Odessa auf die Spur, einem Netzwerk ehemaliger SS-Angehöriger.

Freitag, 18. April, 18 Uhr
"Ein Mädchen aus Flandern"
BRD 1956. R: Helmut Käutner
D: Nicole Berger, Maximilian Schell, Victor de Kowa. 108 Min. 35mm

Der Film entstand nach der Novelle „Engele von Loewen“ von Carl Zuckmayer; dieser lobte an dem Film besonders die atmosphärischen Zwischentöne, die Art, wie es Helmut Käutner gelungen sei, die besondere Zeitstimmung einzufangen. In "Ein Mädchen aus Flandern" spielte Maximilian Schell seine erste Hauptrolle.

Mittwoch, 23. April, 20:30 Uhr; Dienstag, 29. April, 20:30 Uhr
"Judgment at Nuremberg" ("Das Urteil von Nürnberg")
USA 1961. R: Stanley Kramer. D: Spencer Tracy, Burt Lancaster,
Marlene Dietrich, Maximilian Schell. 186 Min. 35mm. OF

Im Jahre 1948 kommt ein US-amerikanischer Richter nach Nürnberg, um den Prozess gegen eine Reihe führender NS-Juristen zu leiten. Maximilian Schell spielte die Rolle eines Verteidigers und erhielt dafür den Oscar als Bester Männlicher Hauptdarsteller.

Montag, 21. April, 18 Uhr
"Morgen in Alabama"
BRD 1984. R: Norbert Kückelmann
D: Maximilian Schell, Robert Aldini, Lena Stolze. 126 Min. 35mm

Ein Rechtsanwalt erwirkt die Freilassung eines jungen Mannes, der auf einer Wahlveranstaltung drei Pistolenschüsse abgegeben hat. Dann muss er jedoch feststellen, dass sein Mandant einer rechtsradikalen Gruppe angehört. "Morgen in Alabama" ist weniger ein Politthriller als eine differenzierte Analyse des bundesdeutschen Rechtssystems, das sich mit einem "Einzeltäter“ begnügt, ohne die politischen Hintergründe zu beleuchten.

Freitag, 25. April, 18 Uhr
"Justiz"
BRD/Schweiz 1993. R: Hans W. Geissendörfer
D: Maximilian Schell, Thomas Heinze, Anna Thalbach. 108 Min. Digi Beta

"Justiz" ist Hans W. Geissendörfers atmosphärisch dichte Adaption des gleichnamigen Romans von Friedrich Dürrenmatt. Ein angesehener Schweizer Regierungsrat, gespielt von Maximilian Schell, erschießt scheinbar ohne Motiv einen Literaturprofessor und wird zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Doch dann beauftragt er einen jungen idealistischen Anwalt, den Fall noch einmal aufzurollen …

Samstag, 26. April, 20:30 Uhr
"Der Richter und sein Henker"
BRD/Italien 1975. R: Maximilian Schell
D: Martin Ritt, Jon Voight, Jacqueline Bisset. 103 Min. Blu-ray. engl. OF

In seinem dritten Spielfilm als Regisseur verfilmte Maximilian Schell den Roman "Der Richter und sein Henker" von Friedrich Dürrenmatt – der Autor schrieb mit Schell das Drehbuch und hat einen Gastauftritt als Schriftsteller Friedrich. Erzählt wird von einem Kriminalkommissar, dem es nach Jahren gelingt, einen zum Verbrecher gewordenen Jugendfreund mit falschen Beweisen zur Strecke zu bringen.

Quelle: www.deutsches-filmmuseum.de