Der 27. Oktober ist UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes - für die Deutsche Kinemathek, die DEFA-Stiftung und das Zeughauskino ein Anlass, gemeinsam die Frage nach der Zukunft des DEFA-Filmerbes im digitalen Zeitalter zu stellen.
Viele DEFA-Filme sind bereits über 60 Jahre alt. Das Filmmaterial ist oftmals durch Alterung und Nutzung beschädigt. Es entspricht nicht den aktuellen Sehgewohnheiten des Publikums. Seit dem 1. Oktober werden im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung die DEFA-Filme über die Deutsche Kinemathek verliehen. Damit wird ein Filmbestand übernommen, der sowohl kulturhistorisch als auch filmtechnisch besondere Anforderungen stellt.
Anlässlich des UNESCO-Welttages diskutieren Günter Jordan (Filmwissenschaftler), Hans Helmut Prinzler (Hauptstadtkulturfonds), Stefanie Eckert (DEFA-Stiftung) und Martin Koerber (Deutsche Kinemathek) unter der Moderation von Jörg Frieß (Zeughauskino) über die Zukunft des DEFA-Filmerbes im digitalen Zeitalter: Wie können diese Filme der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden? Welche Herausforderungen sind damit verbunden? Wie kann das Publikum einbezogen werden und helfen? Welchen Anteil kann und muss die Politik am Schutz und an der Erhaltung der bewegten Bilder haben?
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion:
"Die Brücke", D/Sowjetische Besatzungszone 1949, Regie: Artur Pohl:
Nachkriegszeit: Eine Gruppe von Umsiedlern kommt in eine von Kämpfen verschonte Stadt, die Alteinwohner stehen den Neuankömmlingen feindselig gegenüber - nur die Jugend ist unvoreingenommen. Der Neffe des Bürgermeisters verliebt sich in ein Flüchtlingsmädchen. Deren Vater ist der Wortführer der Umsiedler und um freundlichere Kontakte bemüht. Doch ausgerechnet er wird Opfer der Gehässigkeit der Einheimischen. Mit "Die Brücke", dem Regiedebüt des zu dieser Zeit knapp 50-jährigen Artur Pohl, griff die DEFA die Problematik der Heimatvertriebenen auf.
Die Veranstaltung ist Teil der Filmreihe "Berlin im Aufbau. DEFA-Filme aus Berlin. 1945 bis 1949" im Zeughauskino, die noch bis zum 31. Oktober Werke aus den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Drehort Berlin – Sowjetische Besatzungszone präsentiert.
Die Filmreihe konnte dank einer Förderung durch den Hauptstadtkulturfonds und in Kooperation mit der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung und der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen realisiert werden.
Ort: Zeughauskino, Unter den Linden 2,10117 Berlin. Eintritt: 5 €
Quelle und weitere Informationen: www.deutsche-kinemathek.de