Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat am Freitagabend den Deutschen Drehbuchpreis 2013 an Nicole Armbruster und Marc Brummund für ihr Drehbuch zu dem Film "Freistatt" vergeben.
Die Verleihung der Goldenen Lola, des wichtigsten nationalen Preises für Drehbuchautoren, fand im Rahmen des Berlinale Empfanges des Verbandes Deutscher Drehbuchautoren (VDD) statt.
"Die Autoren haben basierend auf ihrer ausführlichen Recherche den Leidensweg eines Heimzöglings im Nachkriegsdeutschland nachgezeichnet, der zum Subjekt und Objekt eines autoritären und brutalen Zwangsapparats wird. Das Drehbuch zeigt aber auch die Möglichkeit von Freundschaft und Widerstand und gibt dem Zuschauer die Hoffnung, dass auch in unmenschlichen Verhältnissen der Mensch in seinem Kern und seiner Würde unverletzbar ist", so die Jury.
Der Preis wird seit 1988 für das beste unverfilmte Drehbuch verliehen und ist mit 10.000 € dotiert, sowie mit einem Anspruch auf Förderungshilfen von bis zu 20.000 € für die Realisation des Drehbuches verbunden. Eine Prämie von je 5.000 € erhielten die Autoren Katja Kittendorf ("BURRNESHA – Die albanische Jungfrau") und Jan Schomburg ("Vergiss mein ich"), die ebenfalls nominiert waren.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann erklärte in seiner Ansprache: "Ein gutes Drehbuch ist von entscheidender Bedeutung für das Entstehen attraktiver Filme. Drehbuchförderung gehört zu den zentralen Schwerpunkten der Filmförderung des Bundes. Mein Haus hat daher ein "Drama Department" eingerichtet, um Autoren umfassend zu betreuen, zu beraten und gemeinsam einen Produzenten für den Stoff zu suchen. Dieses Angebot wird von den Autoren immer häufiger in Anspruch genommen und hat dazu geführt, dass sich die Verfilmungsquote seit Gründung des "Drama Departments" im Jahr 2002 deutlich erhöht hat."
Der Staatsminister betonte weiter: "Das Schreiben von Drehbüchern braucht, wie jede andere kreative Leistung auch, eine verlässliche rechtliche Grundlage. Gerade das Urheberrecht als das "Arbeitsrecht" der Kreativen soll Anreize für die schöpferische Tätigkeit setzen, indem es die Urheber in wirtschaftlicher und ideeller Hinsicht schützt. Leider müssen wir derzeit erleben, dass im digitalen Zeitalter die Akzeptanz für das Urheberrecht und das gesellschaftliche Verständnis für die Zusammenhänge schwindet und geradezu erodiert. Ich begrüße es sehr, dass sich im vergangenen Jahr zunächst 51 Tatort-Autoren in einem offenen Brief für die Rechte der Urheber eingesetzt haben. Wir müssen das Urheberrecht an das digitale Zeitalter anpassen, um Rechtsverletzungen im Internet effektiver zu begegnen und die Chancen der Digitalisierung besser nutzen zu können. Dabei muss es ein Schutzinstrument der Kreativen bleiben und darf nicht in ein Verbraucherrecht umgedeutet werden. Nur so wird es auch in Zukunft möglich sein, von kreativer Arbeit zu leben und kulturelle Werte auf professionellem Niveau zu schaffen. Leider steht die Vorlage der Urheberrechtsreform im sogenannten III. Korb seitens des Justizministeriums immer noch aus. Ich werde weiterhin kämpferisch dafür eintreten, dass die Interessen der Urheber und Leistungsschutzberechtigten gesetzlich angemessen berücksichtigt werden!"
In seiner Rede während der Verleihung beschrieb VDD-Vorstand und Moderator Sebastian Andrae die Attacken auf das Urheberrecht als Piratenfilm mit dramatischem Ausgang, konnte aber die Gäste an diesem Abend beruhigen: "Alles nur Fiktion!"
Die Preisverleihung mit anschließendem Empfang war mit fast 600 Gästen sehr gut besucht, ein Umstand, der das Interesse an der Arbeit der Autoren eindrucksvoll belegt. Katharina Uppenbrink, Geschäftsführerin des VDD, bewertet den Abend als großen Erfolg. Anlässlich der Vergabe des Drehbuchpreises erklärte sie: "Der VDD freut sich, dass Kulturstaatsminister Neumann zum 5. Mal im Rahmen des Drehbuchautoren-Empfangs den Drehbuchpreis verleiht und sich darüber hinaus seit langem und vehement für Stoffentwicklung und für die Urheber einsetzt."
Quelle: www.bundesregierung.de