Kulturstaatsminister Bernd Neumann fördert Film- und Drehbuchprojekte mit 1,9 Millionen Euro

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, fördert
aktuelle Film- und Drehbuchprojekte mit einem Gesamtvolumen von 1,9 Millionen Euro.

Bei den von einer Jury vorgeschlagenen Filmprojekten handelt es sich um folgende Vorhaben:

Spielfilmprojekte:

"Freistatt", Hersteller: Zum Goldenen Lamm Filmproduktion, Ludwigsburg, Autoren: Nicole
Armbruster
/Marc Brummund, Regisseur: Marc Brummund, Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Der rebellische Wolfgang wird in das Fürsorgeheim der Diakonie "Freistatt" abgeschoben. Er
leistet Widerstand gegen die perfiden Erziehungsmethoden des Heimleiters. Doch wie lange kann er
sich gegen dieses System von Gewalt und Unterdrückung wehren, ohne dabei selbst zu verrohen?

"Hase und Igel", Hersteller: Ralf Westhoff Filmproduktion, München, Autor/Regisseur: Ralf Westhoff,
Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Die sehr unterschiedlichen Lebensentwürfe einer Wohngemeinschaft ehemaliger Studenten um
die 60 und einer WG heutiger Studenten prallen aufeinander.

"Hedi Schneider steckt fest", Hersteller: Komplizen Film, Berlin, Autorin/Regisseurin: Sonja Heiss,
Fördersumme: 250.000 Euro.
Inhalt: Hedi Schneider erleidet eine Panikstörung. Der Alltag ihrer Kleinfamilie gerät völlig aus
den Fugen. Eine Ansammlung aus gut gemeinten Ratschlägen, hysterischen Eltern, gelangweilten
Therapeuten und unerfüllten Wünschen verdichtet sich zu einer Tragikomödie über die Angst und die
Beeinflussbarkeit von Liebe.

"The Mooche", Hersteller: Avista Film, München, Autor/Regisseur: Ziska Riemann, Fördersumme:
200.000 Euro.
Inhalt: Seit dem Tod seines Vaters tut sich der 20jährige Benny mit der Realität schwer. Jung, cool
und unverwundbar treibt er zwischen Rausch und Zukunftsangst durch den Alltag. Sein Job als
Altenpfleger und die ungewöhnliche Freundschaft zu Ava, einer gealterten Tänzerin, lassen ihn das
Leben neu begreifen und dessen Vergänglichkeit annehmen.

"The Cut", Hersteller: bombero international, Berlin, Autor/ Regisseur: Fatih Akin, Fördersumme:
250.000 Euro.
Inhalt: Nach Liebe (Gegen die Wand) und Tod (Auf der anderen Seite) handelt der dritte Teil der
Trilogie vom Bösen im Menschen (Teufel).

Dokumentarfilmprojekte:

"Das dunkle Gen", Hersteller: Filmtank, Hamburg, Autoren/Regisseure: Miriam Jakobs/Gerhard Schick,
Fördersumme: 80.000 Euro.
Inhalt: Ein kranker Arzt, ein brisanter Code, der Trost der Kunst: Die Suche nach dem Ursprung
seiner Depression stellt den Protagonisten des Films vor existenzielle Fragen, konfrontiert ihn mit
bedenklichen Zukunftsperspektiven und führt ihn in atemberaubende Bild- und Klangwelten.

"Ein Strich aus weißer Tünche", Hersteller: realistfilm, Berlin, Autor/Regisseur: Gerd Kroske,
Fördersumme: 80.000 Euro.
Inhalt: Im November 1986 beschließen fünf junge Männer eine folgenschwere Kunstaktion an der
Berliner Mauer. Sie schmieden den Plan, durch einen weißgetünchten Strich, quer aufgetragen, einmal
um die ganze Berliner Mauer herum, diese von der Westseite wieder "sichtbar" zu machen.

"El Mariachi Femenil", Hersteller: Flying Moon Filmproduktion, Berlin, Autorin/Regisseurin: Doris
Dörrie
, Fördersumme: 80.000 Euro.
Inhalt: Vor dem Hintergrund des farbenfrohen Totenfestes in Mexiko erzählt der Film vom Leben der
leidenschaftlichen Mariachi-Musikerinnen der "Estrellas de Jalisco", die sich in der traditionellen
Macho-Domäne behaupten.

"Die Moskauer Prozesse", Hersteller: Fruitmarket, Köln, Autor/Regisseur: Milo Rau, Fördersumme:
30.000 Euro.
Inhalt: Seit 10 Jahren finden in Russland Schauprozesse gegen Künstler und Dissidenten statt. Im
Rahmen des Projektes "Die Moskauer Prozesse" wird im Moskauer Sacharow-Zentrum ein Gerichtssaal
aufgebaut, und in einem dreitägigen Prozess-Spektakel treten die Exponenten des russischen
Kulturkampfs gegeneinander an.

"Sumak Kawsay- Das gute Leben", Hersteller: Mascha Film, München, Autor/Regisseur: Jens Schanze,
Fördersumme: 115.000 Euro.
Inhalt: Ewig wachsen oder gut leben? In Kolumbien expandiert der größte Kohletagebau der Welt. Die
Kohle wird in deutschen Kraftwerken verfeuert. Ein Indiodorf, das der Grube weichen muss,
widersetzt sich erfolgreich dem globalen Wachstumsstreben.

"Urmila- On the Road to Freedom", Hersteller: zero fiction film, Berlin, Autorin/Regisseurin: Susan
Gluth
, Fördersumme: 40.000 Euro.
Inhalt: Der Film erzählt die Geschichte der 21jährigen Urmila aus Nepal. Im Alter von sechs Jahren
wird sie von ihrer Familie verkauft und muss fortan als Sklavin unter extremsten Bedingungen
arbeiten. Ihr Traum: Das Ende der Kindersklaverei in Nepal.

"Tristia- Eine Schwarzmeer-Odyssee", Hersteller: Tag/Traum Filmproduktion, Köln, Autor/Regisseur:
Stanislaw Mucha, Fördersumme: 60.000 Euro.
Inhalt: Einmal um das Schwarze Meer. Der Film sammelt skurril-humorvolle Begegnungen rund um das
unbekannteste und geheimnisvollste Meer Europas, denn lange Zeit war es – zumindest für
Westeuropäer - quasi unzugänglich.

"Wiedersehen", Hersteller: A jour Filmproduktion, Berlin, Autor/Regisseur: Andreas Voigt,
Fördersumme: 115.000 Euro.
Inhalt: Isabel, Jenny, Diana- Drei Mädchen aus den Leipzig-Filmen "Letztes Jahr Titanic" (1990)
und "Große weite Welt" (1997) sind heute junge Frauen Mitte 30. Ihre Lebenszeit in der BRD ist
inzwischen länger als die, die sie in der DDR verbracht haben. Ihre Schicksale hätten
unterschiedlicher kaum verlaufen können.

"Die vergessene Armee", Hersteller: Scoopfilms, Berlin, Autorin/Regisseurin: Signe Astrup,
Fördersumme: 80.000 Euro.
Inhalt: In der Nacht des 9. Novembers 1989 verlieren die Soldaten der NVA ihre Lebensaufgabe und
werden zu Außenseitern der neuen Gesellschaftsordnung. Viele haben bis heute den Dienst für ihr
Land nicht quittiert.

Als Drehbuchprojekte wurden gefördert:

"In den Gängen" Autoren: Thomas Stuber und Clemens Meyer, Leipzig, Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Christian wechselt vom Bauhelfer zum Warenverräumer in einen Großmarkt. Bruno, der seit
Jahren dort arbeitet, bringt ihm das Gabelstaplerfahren bei und wird ein väterlicher Freund. In den
Gängen verliebt sich Christian in die Kollegin Marion. Am Ende erobert Christian zwar das Herz von
Marion, muss aber den unerklärlichen Selbstmord von Bruno betrauern.

"Mr. G" Autor: Dimitri Tsintsadze, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: In einer Gewitternacht nimmt ein Paar einen völlig erschöpften Fremden auf, welcher
behauptet, der Geist des Esoterikers Gurdjieff zu sein. Gurdjieff fasziniert nicht nur das Paar mit
seinen radikalen Ideen und Tänzen; mit 11 Anhängern fährt er auf das Land, um die Suche nach der
absoluten Wahrheit und dem Glück zu beginnen.

"Toni Erdmann", Autorin: Maren Ade, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Ohne Ankündigung besucht ein Vater seine Tochter im Ausland. Er glaubt, dass sie ihren
Humor verloren hat und überrascht sie mit einem Amoklauf aus Scherzen.

"Wege zum Glück", Autorin: Irma-Kinga Stelmach, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Die Polin Magda kommt nach Berlin. Ihren Job als Pflegemigrantin in Italien hat sie gerade
geschmissen. Sie ist auf der Suche. Ein dokumentarisches Theaterstück erweist sich in doppeltem
Sinne als Perspektive und als mögliches Ziel.

Die Auswahl der Projekte aus 75 programmfüllenden Film- und 69 Drehbuchprojekten, die zum 1.
September 2012 eingereicht worden waren, erfolgte auf Vorschlag der Jury "Produktionsförderung A"
(programmfüllende Spiel- und Dokumentarfilmvorhaben). Dieser gehören an: Annie Brunner
(Produzentin/München), Claus Löser (Filmwissenschaftler/Berlin), Georg Miros (Verleiher/Berlin),
Maria Mohr
(Regisseurin/Berlin), Herbert Schwering (Produzent/Köln, Vorsitzender), Linda Söffker
(Filmwissenschaftlerin/Berlin), Christian Wagner (Regisseur/Produzent/München) und Connie Walther
(Regisseurin/Berlin).

Der nächste Einreichtermin ist der 1. März 2013. Die Richtlinie und die Antragsformulare sind im
Internet unter www.kulturstaatsminister.de abrufbar.

Quelle: www.bundesregierung.de