Summary
Summer 1898. Canada during the Klondike Gold Rush. Emily Meyer joins a group of seven German American immigrants. Together they embark on the long journey to the newly discovered gold fields in Dawson. Brought together by shady businessman Wilhelm Laser’s advertisement, the members of the group put it all on the line to change their miserable lives. Recommended by Wilhelm Laser, they decide to take the Ashcroft Trail, a route through the Canadian interior. With horses and a covered wagon, they take off without an exact idea of the dangers and strains that this journey has in store for them. Hardly any of them will have known that from their point of departure in Ashcroft, the distance to Dawson was more than 2,500 km.
Full of hope, the prospectors begin their journey. The first part of the journey to Quesnel is relatively untroubled. But before too long, problems begin to arise. The terrain becomes ever more difficult to negotiate. They soon literally loose track as the supposedly marked and fully constructed path disappears before their eyes. Their route leads them along through a hostile and untapped wilderness. One by one, their exhausted pack horses die.
The strenuous journey and internal clashes begin to tear the group apart. Now Emily Meyer, who appeared to be the most fragile member of the group at the beginning of the journey, proves herself to be one of the most dogged and enduring in view of the many challenges. She does not know exactly what the future will bring. Nevertheless, of one thing she is certain: there is no way that she will return to the life she left behind. Driven by a dream and the hope which it has inspired for a better life, the decimated group works through the rough environment toward their goal, a goal that seems to be further removed from them with every step they take.
Source: German Films Service & Marketing GmbH
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Wilhelm Laser versammelt nur eine Handvoll Goldsucher, die sich auf seine Zeitungsanzeige hin bei ihm gemeldet haben, am Ausgangspunkt eines 1.500 Kilometer langen Weges durchs unwegsame Landesinnere bis nach Dawson, wobei die letzte Strecke im Boot auf dem Yukon-Fluss zurückgelegt werden soll. Das schon etwas ältere Ehepaar Maria und Otto Dietz hat ihr New Yorker Restaurant verkauft und alles Hab und Gut für einen Neuanfang auf einen Planwagen gepackt. Auch Joseph Rossmann setzt für eine Wende seines ärmlichen Lebens alles auf eine Karte. Der abgehärmte, häufig melancholische Einzelgänger, der gern auf seinem Gitarrenbanjo spielt, versucht, jedem Streit aus dem Weg zu gehen.
Der sich beim unbeherrschten, alkoholsüchtigen (Foto-) Journalisten Gustav Müller gleich zu Beginn andeutet: Aus Hannover über den Großen Teich gekommen für eine Goldrausch-Sensationsgeschichte, aber keineswegs abgeneigt, seinen „Hungerlohn als Schreiberling“ durch ein paar eigene Nuggets aufzubessern, will er sich nichts sagen lassen, weder vom Führer des kleinen Trecks, Wilhelm Laser, dessen Kompetenz er anzweifelt, noch gar vom angeheuerten Packer Karl Böhmer. Auf den er eifersüchtig ist, als sich die auf den ersten Blick so kühl-zurückweisend gebende Emily bereiterklärt, ihm beim abendlichen Absatteln und Versorgen der Vierbeiner zu helfen.
Als die sieben Goldsucher voller Zuversicht zu ihrer prognostiziert sechswöchigen Tour aufbrechen, haben sie keine Vorstellung davon, welche Strapazen sie auf den versprochenen „gut ausgebauten Wegen“ erwarten. Die immer tiefer in die unermesslich erscheinende, unwirtliche Wildnis Kanadas führen. Die Landkarten Wilhelm Lasers erweisen sich als unzuverlässig, sodass mehrfach Indianer einspringen müssen, um gegen Bezahlung etwa zur besten Überquerungsmöglichkeit eines Flusses zu führen. Der Planwagen mit der Ausrüstung des Ehepaars Dietz und dem Proviant der Gruppe wird zum Hindernis, das schon bald zurückgelassen werden muss, und die Packpferde sind der Belastung immer weniger gewachsen.
Gnadenlos treibt Laser den Treck durch eine bergige, heiße, staubige und schier endlose Landschaft, die Patrick Orths Kamera zum eigentlichen Gegenspieler der Menschen aufwertet. Weiß er, was nur das Kinopublikum mitbekommt, dass zwei bewaffnete Reiter die Gruppe offenbar mit einem bestimmten Ziel verfolgen? Unsicherheit und Erschöpfung zerren an den Nerven, die Konflikte spitzen sich zu, als Laser des Diebstahls bezichtigt wird und aufgeknüpft werden soll. Was Emily, die ihn in der Nacht befreit, verhindert. Nun sind es nur noch ein halbes Dutzend, die unter der selbsternannten Führung Gustav Müllers weiterziehen.
Nach einem schweren Unfall, Otto Dietz ist vom Pferd gestürzt, als dieses sich einer Klapperschlange erwehrte, schleppen sich alle bis zur nächsten Ansiedlung. Noch 400 Meilen bis zum nächsten Ort, das Ehepaar gibt auf. „Das Gold wird uns für alles entschädigen“ verspricht Müller: Zu viert geht’s weiter. Nicht lange danach tappt der Journalist in eine Wildtierfalle, ein Bein muss amputiert werden, um eine weitere Ausdehnung des letztlich tödlichen Wundbrandes zu verhindern. Karl Böhmer unternimmt die nur kurzzeitig erfolglose „Operation“ unter Whiskey-Narkose: Da waren es nur noch drei. Rossmann verkraftet die psychische Belastung nicht mehr und irrt nackt allein durchs Unterholz, die beiden Verbliebenen suchen ihn vergeblich.
In Telegraph Creek finden Karl und Emily endlich zueinander. Doch der Packer wird wegen Totschlags gesucht – und von den beiden Verfolgern gefunden und erschossen. Emily Meyer, die den Österreicher auf dem Friedhof bestattet, setzt den Ritt nach Dawson allein fort: Sie hat nichts Wertvolles zurückgelassen, was allein zählt ist die Zukunft…
Eine wie gewohnt unterkühlt-ikonische Nina Hoss über ihre Rolle im Piffl-Presseheft: „Martha Black, die 1898 nach Klondike ging und später eine der ersten Parlamentarierinnen Kanadas wurde, hat geschrieben, dass sie nicht losgegangen ist, um Sicherheit zu finden, sondern um sich zu befreien, um Abenteuer zu erleben. Diesen Drang gab es bei den Frauen dieser Zeit. Und das Einfachste, das umzusetzen, ist, dass man da hingeht, wo es noch keine fertige Gesellschaft gibt, sondern wo alle eigentlich ums Überleben kämpfen. In den Berichten der Frauen von damals kam auch vor, dass sie irgendwann gewagt haben, den Rock über dem Knöchel zu kürzen, das ging eigentlich nicht, das war richtiggehend verboten. Und irgendwann haben die Frauen sich darüber hinweggesetzt, so wie Emily sich später von dem Korsett befreit, das sie am Anfang trägt. Dem nachzugehen und nachzuspüren, was das für Frauen gewesen sein mussten, die diese Zwänge gesprengt haben, die sich eigentlich ohne Vorbilder befreit haben, das hat mich auch noch interessiert.“
„Gold“ wurde im Herbst 2012 authentisch zweisprachig in Kanada gedreht: die Deutschen sprechen untereinander in ihrer Sprache und mit den Einheimischen auf Englisch. Thomas Arslans zwar wie von der „Berliner Schule“ gewohnt elegischer, aber auch sehr bildgewaltiger Autorenfilm startete am 15. August 2013 in den deutschen Kinos und wurde am 10. Juni 2015 auf Arte erstausgestrahlt.
Pitt Herrmann