Der Schauspieler Günther Kaufmann ist am vergangenen Donnerstag im Alter von 64 Jahren in Berlin gestorben.
Kaufmann, Sohn eines US-Armee-Angehörigen und einer Deutschen, wurde Ende der 1960er-Jahre von Rainer Werner Fassbinder als Schauspieler entdeckt. Insgesamt spielte er in 16 Fassbinder-Filmen mit, unter anderem in "Whity", "Die Ehe der Maria Braun" und "Querelle". Nach Fassbinders Tod verlegte er sich in den 80er-Jahren vor allem aufs Fernsehen. Hier wirkte er in Gastauftritten in zahlreichen Serien wie "Derrick", "Die Straßen von Berlin" und "SOKO Leipzig" mit.
In die Schlagzeilen geriet Kaufmann, als er 2002 aus Liebe zu seiner todkranken Frau ein falsches Geständnis ablegte und für den Mord an seinem Steuerberater zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. Drei Jahre saß er unschuldig im Gefängnis, bis die wahren Täter überführt wurden. Noch während seiner Haftzeit veröffentlichte er 2004 seine Autobiografie "Der weiße Neger vom Hasenbergl".
Nach seiner Haftentlassung 2005 sah man ihn häufiger auch wieder in Kinorollen, so etwa in dem Gesellschaftsdrama "Weiße Lilien" (2007), als Mafioso in der Gangsterkomödie "Mord ist mein Geschäft, Liebling" (2009) oder als Bösewicht in dem Kinderfilm "Wickie und die starken Männer" (2009).
Im Jahr 2013 sollte ein Spielfilm über Kaufmanns Leben gedreht werden, in dem er selbst die Hauptrolle spielen wollte. Dazu kam es nicht mehr: Am 10. Mai 2012 erlag Günther Kaufmann in Berlin den Folgen eines kurz zuvor erlittenen Herzinfarkts.