Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Studio Babelsberg am kommenden Sonntag (12. Februar)
erklärt Kulturstaatsminister Bernd Neumann: "Babelsberg verkörpert Glamour und Krise, Politik und Ästhetik, Kommerz und Kunst.
Es steht für bahnbrechende Entwicklungen in der Filmtechnik und große Filmkunst ebenso wie für niedrigste Propaganda. Die fünf Leben von Studio Babelsberg – von der Gründung in der Kaiserzeit über das Goldene Zeitalter der Filmkunst in der Weimarer Republik und durch zwei Diktaturen hindurch bis zum Neuanfang nach der Wiedervereinigung – sind ein Spiegel unserer gesamtdeutschen Geschichte. Heute ist Studio Babelsberg einer der wichtigsten Filmproduktionsstandorte Europas. Ohne den Deutschen Filmförderfonds wäre der Wiederaufstieg Babelsbergs undenkbar gewesen. Aber nicht nur Fördermittel ziehen wieder viele namhafte Produzenten hierher, sondern auch hervorragende Produktionsbedingungen. Vom Kostüm und Kulissenbau über die Vertonung durch das Deutsche Filmorchester Babelsberg bis hin zu den Spezialeffekten kommt hier alles aus einer Hand. Studio Babelsberg steht heute für globalisiertes Kino aber genauso für Wertarbeit 'Made in Germany'."
Der Staatsminister erklärt weiter: "Filmbilder, die in Babelsberg entstanden, gehören untrennbar zu unserem kulturellen Gedächtnis und Erbe. Diese kostbaren Zeugnisse unserer Geschichte müssen wir erhalten. Damit meine ich nicht nur eine fachgerechte Konservierung und Archivierung, sondern vor allem auch das Ziel, das Filmerbe einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dem Bundesarchiv-Filmarchiv, der Friedrich-Wilhelm-Murnau- und der DEFA-Stiftung werden daher in diesem Jahr insgesamt rund eine halbe Million Euro zur Verfügung gestellt, um Filmklassiker und historisches Filmmaterial zu digitalisieren. Und um einen vollständigen Überblick der Filmproduktion in Deutschland zu erhalten, werden wir im Rahmen der zur Zeit laufenden Novellierung des Bundesarchivgesetzes zunächst eine Pflichtregistrierung einführen."
Kulturstaatsminister Bernd Neumann wird an der Festveranstaltung zum Jubiläum von Studio Babelsberg teilnehmen. Es ist das älteste Großatelier-Filmstudio der Welt und gilt als Wiege des deutschen Films. Am 12. Februar 1912 fiel die erste Klappe für den Stummfilm "Der Totentanz" mit Asta Nielsen in der Hauptrolle. Über 3.000 Filme – von Klassikern wie Fritz Langs "Metropolis" bis hin zu heutigen internationalen Großproduktionen wie "Der Wolkenatlas" von Tom Tykwer – sind seither in Babelsberg gedreht worden.
Weitere Informationen unter www.studiobabelsberg.com
Quelle: www.bundesregierung.de