Summary
Nowhere In Africa
Just before the outbreak of World War II, the German-Jewish Redlich family manages to escape the Nazi terror at the very last moment. Five year old Regina begins a new life with her parents, Jettel and Walter, on a small isolated farm in Kenya, where they lead an impoverished existence far removed from their roots in Germany. While Regina discovers the magic of Africa, a foreign continent full of strange people, her parents become desperate in the face of poverty and isolation. For Walter, his inability to cut Germany out of his heart tortures him far more than their economic plight. This remains so even when he becomes certain that the rest of his family in Germany has been murdered by the Nazis.
Source: German films Service & Marketing GmbH
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Während die Großeltern der Ansicht sind, dass der Nazi-Spuk bald vorbei sein werde, und sie daher als Angehörige der deutschen Kulturnation daheim bleiben wollen, gibt der Vater Walter seinen Beruf als Rechtsanwalt auf und fährt, zunächst noch ohne die Familie, nach Afrika, um sich nach einem Job umzusehen. Er findet ihn als Verwalter einer armseligen Farm im Nirgendwo des kenianischen Buschs – und lässt Frau und fünfjährige Tochter nachkommen. Regina nimmt, im Gegensatz zu ihren zunehmend verbitterten, zerstrittenen Eltern, die Fremde begierig auf: Sie erobert Afrika ganz selbstverständlich – und mit Hilfe eines würdevollen „alten“ Weisen, des schwarzen Kochs Owuor.
Walter, der Rechtsanwalt, als Farmer: Er findet sich noch am ehesten in sein unverschuldetes Schicksal, während seine Gattin Jettel, verwöhntes Kind aus großbürgerlichem Hause, mit dem primitiven Leben in der afrikanischen Savanne nicht zurechtkommt. Halt findet Jettel nur in Süßkind, einem deutschen Juden, der noch früher als Walter die Zeichen der neuen Zeit in Deutschland erkannte und nach Kenia auswanderte, das er sogleich als neue Heimat adaptierte. Mit allen Konsequenzen: Auch nach dem Untergang des Dritten Reichs wird er in Afrika bleiben.
Owuor wird Reginas großer Freund. Sie lernt beinahe spielerisch die fremde Sprache, die Sitten und Gebräuche der Kenianer und ist weit von der Überheblichkeit entfernt, die ihre Mutter den Eingeborenen gegenüber an den Tag legt. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, werden alle Deutschen, auch Juden wie die Redlichs, von den Engländern interniert – und Regina kommt auf ein von den Briten sehr streng geführtes Internat. Noch eine Schule des Lebens, die Regina nach anfänglichen Schwierigkeiten mit Bravour meistert. Sodass sie gar nicht mehr aus dem Land, das ihr zur Heimat geworden ist, zurück nach Deutschland will.
Ihrem Vater, inzwischen als Soldat bei den Engländern untergekommen, bietet sich die Chance, beim Wiederaufbau Deutschlands mitzuwirken – als Richter in Frankfurt am Main. Aber auch diese neue Herausforderung wird Regina meistern, wie sich am (realen) Leben der Frankfurter Journalistin und Erfolgsschriftstellerin Stefanie Zweig gezeigt hat…
Caroline Links Film „Nirgendwo in Afrika“ weicht nur in einigen Details von der autobiographischen Vorlage ab. Er ist großes Erzählkino abseits gängiger Afrika-Klischees, obwohl Kameramann Gernot Roll wundervolle Landschaftsaufnahmen beigesteuert hat. Er lebt von großartigen, weil glaubhaften Darstellern, wobei vor allem Lea Kurka und Sidede Onyulo zu nennen sind.
Caroline Link hat sich wie schon in ihren beiden Filmen zuvor nicht vor sentimentalen Gefühlen gefürchtet, sie aber nicht in Gefühlskitsch ausarten lassen. Ein besonderes Lob gebührt auch dem bezwingenden musikalischen Leitmotiv von Niki Reiser. Gerade die Musik trägt erheblich zum Eindruck der Wahrhaftigkeit und Authentizität des Films, der sich auch hierin wohltuend von allen Hollywood-Produktionen des Biopic-Genres unterscheidet, bei. Dass „Nirgendwo in Afrika“ dennoch 2003 mit dem „Oscar“ als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet worden ist, spricht für die Academy-Mitglieder.
Pitt Herrmann