Auf Einladung der drei österreichischen Filmproduzentenverbände ist Kulturstaatsminister Bernd Neumann am Dienstag nach Wien gereist, um im Rahmen einer Tagung der österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik über die deutsche Filmpolitik und den Deutschen Filmförderfonds (DFFF) zu informieren.
Der DFFF gilt auch außerhalb Deutschlands als Erfolgsmodell. Seit Einführung des DFFF Anfang 2007 sind bis Ende April 2009 insgesamt 209 Projekte mit einer Förderung von 129 Millionen Euro unterstützt worden. Dadurch wurden allein in Deutschland Investitionen in Höhe von über 812 Millionen Euro getätigt. Die Filmproduktionsbedingungen konnten gestärkt und positive Effekte für den Filmstandort Deutschland erzielt werden, wie z. B. der Knowhow-Transfer bei den großen internationalen Koproduktionen sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen oder die Erzielung von Steuereinnahmen. Die großen internationalen Koproduktionen und Filmproduktionen schafften auch gerade für junge deutsche Filmemacher und Schauspieler deutlich mehr Möglichkeiten, sich zu erproben und somit auf die internationale Bühne zu kommen.
Angesichts des im Ausland anerkannten Erfolgs des DFFF fordern die österreichischen Filmproduzenten in ihrem Land ein ähnliches Filmfördermodell zu etablieren, was aber bisher an den Widerständen vor allem des Finanz- und Wirtschaftsministeriums scheiterte. Die österreichischen Produzentenverbände erhoffen sich für ihr Anliegen Rückenwind durch den Auftritt des deutschen Kulturstaatsministers.
In Wien traf Kulturstaatsminister Bernd Neumann auch mit seiner österreichischen Amtskollegin Claudia Schmied zu einem Meinungsaustausch zusammen. Dabei ging es um Fragen der deutsch-österreichischen Kulturbeziehungen, um Themen der europäischen Kulturpolitik und auch um die Auswirkungen der Finanzkrise auf den kulturellen Sektor. Im Rahmen der Diskussion über das Urheberrecht stand das Thema "Google Books" im Mittelpunkt. Hier wurde das Vorgehen Deutschlands von der österreichischen Ministerin voll unterstützt, in den zuständigen Ministerräten der EU die Kommission aufzufordern, dem aus europäischer Sicht urheberrechtswidrigen Vorgehen von Google nicht tatenlos zuzusehen, sondern zu versuchen, Einfluss zu nehmen.
Quelle: Regierung Online