Panorama mit 48 Filmen komplett



Das Berlinale-Panorama präsentiert in diesem Jahr 17 Spielfilme im Hauptprogramm, 15 im Panorama Special und 16 in der Reihe Panorama Dokumente. Fünf kurze Vorfilme ergänzen Themen in Langfilmen. 35 Filme sind Weltpremieren, 13 sind Erstlingswerke.



Als Celebration Presentations - 30 Jahre Programm werden fünf Filme gezeigt. Zu 10 Jahre PanoramaPublikumsPreis PPP kommen alle Gewinner der letzen zehn Jahre zur Wiederaufführung.

Eröffnungsfilme

Das Panorama Hauptprogramm eröffnet am 5. Februar mit der französischen Produktion "Human Zoo" der dänischen Regisseurin Rie Rasmussen. In ihrem Spielfilm-Debüt spielt sie eine junge Frau, die zusammen mit einem Deserteur den Gräueln der Balkankrise entkommt.

Panorama Special eröffnet am 6. Februar mit "Nord", dem Erstling des Norwegers Rune Denstad Langlo. Mit feinem Gespür für das Komische im Tragischen erzählt er von der Suche eines Mannes nach seinem Söhnchen im eisigen Norden.

Panorama Dokumente zeigt am 6. Februar zwei Filme, die Themen des diesjährigen Gesamtfestivals behandeln: Globalisierungsanalyse und Globalisierungsauswirkungen, sowie Perspektiven auf Kashmir, Pakistan, Kabul.

Globalisierung

In "The Yes Men Fix The World" der US-Amerikaner Mike Bonanno, Andy Bichlbaum und Kurt Engfehr demaskieren die Yes Men, die als Helden der subversiv-spielerischen Globalisierungskritik bereits im Panorama 2004 präsent waren, neben meta-legaler Wirtschaftsverbrechen die Privatisierungsmanie Milton Friedman"scher Prägung. Weder Dow Chemical noch Halliburton oder die BBC sind vor ihren entlarvenden Aktionen sicher.

Weitere Filme zum Thema sind die bereits gemeldeten "The Shock Doctrine" von Michael Winterbottom und Mat Whitecross, "Garapa" von José Padilha und "Coyote" von Chema Rodríguez.

Perspektiven auf Kashmir, Pakistan, Kabul
Die amerikanisch-israelische Ko-Produktion "Kashmir: Journey To Freedom" von Udi Aloni vermittelt eindrucksvoll das Gegenteil dessen, was in westlichen Medien häufig von der Region gezeigt wird: Es geht um die Wiederherstellung von Frieden und darum, mit wie viel Einfallsreichtum Menschen um diesen Frieden kämpfen. Auswirkungen von Entwurzelung und der Mangel an Orientierung sind hier von großer Bedeutung, ebenso wie in Helga Reidemeisters "Mein Herz sieht die Welt schwarz – Eine Liebe in Kabul". Durch die präzise Beobachtung familiärer Umstände macht die deutsche Regisseurin die Auswirkungen der herrschenden Werte und ihre Brüchigkeit unmittelbar spürbar. Auch in Khalid Gills deutscher Produktion "Chan di chummi" erschließt sich das große Bild durch die Beobachtung des Individuellen: In der pakistanischen Kultur hatten zwischen- oder doppelgeschlechtliche Menschen einen festen Platz – der ist inzwischen durch die Erosion der Tradition gefährdet.

10 Jahre PPP - PanoramaPublikumsPreis

Seit 1999 organisieren radioeins, tip Magazin und Panorama den PanoramaPublikumsPreis. Über 20 000 Zuschauer nehmen daran teil und küren ihren Favoriten, der am letzten Tag des Festivals zur Preisverleihung aufgeführt wird. 2009 nun gibt es ein Wiedersehen mit den Publikumslieblingen der vergangenen zehn Jahre in den eigens eingerichteten Kinos Cubix 7 und 8.

Zu diesem Anlass hat der Berliner Bildende Künstler Christian Bilger eine neue Skulptur entworfen. Die Veranstalter danken dem Schöpfer der Skulptur der ersten zehn Jahre, Hubertus Brand.

Der TEDDY – Queer Film Award auf der Berlinale wird am Freitag den 13. Februar im Haus der Kulturen der Welt vergeben. Die achtköpfige Jury, bestehend aus Festivalprogrammern aus der ganzen Welt, vergibt den Preis zum 23. Mal in Berlin.

Quelle:
www.berlinale.de